Erbs Kunst gehört in die Wollspinnerei

Die Transformation der Alten in die Neue Baumwollspinnerei nimmt nach langen Planungsjahren sichtbar Gestalt an. War es im OB-Wahlkampf vergangenen Herbst noch aus politischem Kalkül geboten, einen Spatenstich zu zelebrieren, sind mittlerweile Firmen damit beschäftigt, jenseits der Symbolik reale Arbeit zu leisten. Das denkmalgeschützte Gebäude verändert sich für jeden Passanten sichtbar

Die Transformation der Alten in die Neue Baumwollspinnerei nimmt nach langen Planungsjahren sichtbar Gestalt an. War es im OB-Wahlkampf vergangenen Herbst noch aus politischem Kalkül geboten, einen Spatenstich zu zelebrieren, sind mittlerweile Firmen damit beschäftigt, jenseits der Symbolik reale Arbeit zu leisten. Das denkmalgeschützte Gebäude verändert sich für jeden Passanten sichtbar. Diese Woche ist der Vorbau zur Alten Bahnhofstraße gefallen. Mit einem neuen Entree wird die Wollspinnerei bald endgültig aus dem Dornröschenschlaf geküsst. Bis die Kunst in das Kulturzentrum einzieht, wird der Kalender das Jahr 2014 schreiben. Dann kann sich dort neben Albert Weisgerber ein weiterer großer Sohn der Stadt etablieren: Leo Erb. Der gebürtige Hasseler ist diese Woche im pfälzischen Schopp beerdigt worden. Den künstlerischen Rang des kantigen Mannes muss St. Ingbert wohl noch schätzen lernen. Während der Name Weisgerber in den Geschichtsbüchern steht, ist Erbs internationaler Ruhm mehr der eingeweihten Kunstszene bekannt. Seine Werke waren nicht nur in europäischen Kunsthäusern und Galerien der USA zu sehen, 1977 nahm Erb an der documenta in Kassel teil. Diesen Olymp zeitgenössischer Kunst hat sonst noch kein Saarländer erstürmt. Dass er das Gros seines Schaffens der Stadt übereignete, ist deshalb ein Glücksfall. Die Wollspinnerei bietet den rechten Rahmen für den Mann, der die Linie salonfähig machte.

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