Er soll Türen und Herzen öffnen

St Ingbert · Bei einem Gottesdienst in der voll besetzten Pfarrkirche St. Josef wurde am Sonntag Pfarrer Andreas Sturm offiziell in sein Amt eingeführt. Der Seelsorger betreut seit Beginn des Jahres mehrere Pfarreien. Als „Pfarrer für alle“ verstehe er sich. Dank seiner mitreißenden Einführungsrede dürften ihm die Herzen der St. Ingberter sicher sein.

 Dekan Pirmin Weber (rechts) führte gestern Nachmittag den neuen Pfarrer Andreas Sturm in sein Amt ein. Foto: Stefan Bohlander

Dekan Pirmin Weber (rechts) führte gestern Nachmittag den neuen Pfarrer Andreas Sturm in sein Amt ein. Foto: Stefan Bohlander

Foto: Stefan Bohlander

Ein wenig nervös sei er im Vorfeld schon gewesen, verriet Andreas Sturm. Zwar ist der Geistliche schon seit Anfang des Jahres im Dienst und hat auch bereits Gottesdienste abgehalten, jedoch noch nicht vor vollem Haus. Immerhin knapp 900 Menschen fasst die Pfarrkirche St. Josef, und das Wahrzeichen der Stadt St. Ingbert war am Sonntagnachmittag zur offiziellen Amtseinführung des neuen Pfarrers fast komplett gefüllt. Der 40-Jährige betreut seit Januar die St. Ingberter Pfarreien St. Josef, St. Hildegard, Herz Mariä, St. Pirmin und St. Michael, St. Franziskus, St. Konrad und die Kuratie Schnappach St. Barbara. Diese werden ab 1. Januar 2016 zur Pfarrei "Heiliger Ingobertus" zusammengefasst. Er tritt in die Fußstapfen von Dr. Achim Dittrich, der nach Otterberg gewechselt ist.

"Ihnen bleibt nichts erspart", führte Dekan Pirmin Weber den gebürtigen Frankenthaler Andreas Sturm mit einem Augenzwinkern ein, "auch Ihr neuer Pfarrer ist Pfälzer". Gleichzeitig wies er darauf hin, dass 2015 ein entscheidendes Jahr sowohl für die Diözese als auch die St. Ingberter Pfarreien sei. Immerhin sei innerhalb des Seelsorgekonzeptes "Gemeindepastoral 2015" die strukturelle Neugliederung von ehemals knapp 350 auf bald 70 Pfarreien im Bistum Speyer geplant. In diesem "interessanten und spannenden Prozess" sei Pfarrer Andreas Sturm der ideale Wegbegleiter vor Ort. Mit dem Überreichen des symbolischen Schlüssels der Kirche bat Dekan Weber den neuen Geistlichen: "Öffnen Sie damit Türen und Herzen". Nach dem Verlesen des Ernennungsschreibens ergriff dann Andreas Sturm das Wort. Er hatte sich für seinen Antritt die Umkehrpredigt von Jonas ausgesucht. Berufung sei darin das beherrschende Thema. Er verstehe die Ängste der Menschen und die Frage, ob denn durch die Umstrukturierung überhaupt noch Zeit für Seelsorgegespräche bleibe. Die alte Form der Seelsorge stieße auch tatsächlich an ihre Grenzen. Doch durch das Aufgeben so mancher Dinge böte sich auch wieder Zeit für Neues.

Mit einigen Grußworten neigte sich die Amtseinführung nach knapp zweieinhalb Stunden ihrem Ende entgegen. Der designierte Landrat des Saarpfalz-Kreises, Theophil Gallo , richtete im Namen des Noch-Amtsinhabers Clemens Lindemann beste Grüße aus, lobte die "Mutmach-Rede" und wünschte Andreas Sturm "viel Kraft und Durchhaltevermögen". St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner erklärte, dass neue Menschen neue Ideen einbringen und gab sich zuversichtlich, dass "spannende Zeiten mit guten Entwicklungen für die Stadt" zu erwarten seien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort