Englische Tradition zum Weihnachtsfest

St Ingbert · Carols, Festlieder nach englischer Tradition, standen im Mittelpunkt des weihnachtlichen Konzertes in der St. Ingberter St. Hildegardkirche. Dazu tauchte Tobias Becker das Gotteshaus in beruhigendes Licht.

 Das „Collegium Vocale“ beim Konzert mit Lichtinstallation am Samstagabend in der Hildegardskirche. Foto: Stefan Bohlander

Das „Collegium Vocale“ beim Konzert mit Lichtinstallation am Samstagabend in der Hildegardskirche. Foto: Stefan Bohlander

Foto: Stefan Bohlander

Etwas Schönes für Augen und Ohren gab es am Samstagabend in der Pfarrkirche St. Hildegard. Neben dem Weihnachtskonzert des Chors Collegium Vocale hatte Tobias Becker mittels Lichtinstallation Teile des Gotteshauses in angenehm beruhigendes Licht getaucht. Dieses wechselte häufig die Farbe, Lichtpunkte bewegten sich mehrfarbig über die Kirchenwände und schafften die Illusion eines adventlichen Sternenhimmels.

Doch wie es sich für ein Weihnachtskonzert gehört, stand natürlich die Musik im Vordergrund. Für das knapp 80-minütige Programm hatte sich Collegium Vocale etwas Besonderes ausgedacht. Unter dem Titel "A Ceremony of Carols" präsentierte der Blieskasteler Chor weihnachtliche Musik aus England. Der Fokus lag dabei auf Sätzen älterer und jüngerer Carols mit einem besonders ausgeprägten Bezug zur englischen Chortradition. "Carol" bezeichnet dabei ein Festlied und nimmt heutzutage vor allem Bezug auf Weihnachtslieder.

Mit Stimmgewalt und absoluter Harmonie startete Collegium Vocale in den Abend. "O come, o come, Emmanuel" - noch von der Empore aus intoniert - erzählte von der Hoffnung eines befreiten Israels. Getragen und bedächtig ging es mit "In the bleak mid-winter" und "Coventry Carol" weiter, bevor die Sänger bei "O magnum mysterium" Volumen und Ausdruck in die Höhe schraubten, um sie schließlich ins Leere abklingen ließen. Textlich um die Geburt Jesu ging es auch im gesanglich anspruchsvollen "Magnificat" von John Tavener oder bei "In dulci Jubilo".

Das Zwischenspiel "Dieu parmi nous" brachte Chorleiter Christian von Blohn Solo an der Orgel dar. Die beinahe schmerzhaften und teils sägenden, teils beunruhigend beruhigenden Klänge erinnerten ein wenig an das Phantom der Oper, das einen Fiebertraum von Hieronymus Bosch vertont. "A babe is born" überzeugte ebenfalls mit gebrochenem Orgelspiel und Klängen wie aus einem mittelalterlichen Hofleben. "Christmas Lullaby" von John Rutter endete mit repetierendem "Ave Maria"-Ruf, und zum Ende des Konzertes stimmten Chor und die etwa 250 Besucher gemeinsam "Adeste, fideles (Nun freut euch, ihr Christen)" an.

Nach Standing Ovations bedankte sich das Collegium Vocale mit einer Zugabe. Die allgemeine Begeisterung brachte Besucher Ulli Meyer auf den Punkt: "Das war stimmlich sehr gut dargeboten und ein tolles Repertoire".

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