Ende der Einbahnregelung naht

St. Ingbert. Die Diskussion um die Befahrbarkeit der Kohlenstraße in beide Richtungen ist in St. Ingbert viele Jahre alt. Nachdem sich Organisationen und Bürger in dem Projekt "Stadt für alle" zusammengeschlossen und eine Reihe von Vorschlägen für den Straßenverkehr in der Stadt erarbeitet haben, scheint jetzt wieder Bewegung in die Sache zu kommen

St. Ingbert. Die Diskussion um die Befahrbarkeit der Kohlenstraße in beide Richtungen ist in St. Ingbert viele Jahre alt. Nachdem sich Organisationen und Bürger in dem Projekt "Stadt für alle" zusammengeschlossen und eine Reihe von Vorschlägen für den Straßenverkehr in der Stadt erarbeitet haben, scheint jetzt wieder Bewegung in die Sache zu kommen. Mit der Öffnung der Kohlenstraßen verbinden die Protagonisten auch die sogenannte Gegenläufigkeit in der Poststraße. Stadtverwaltung und Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) wollen in der Sache miteinander ins Gespräch kommen, bestätigt Adam Schmitt, zuständiger Beigeordneter und Vorsitzender der Verkehrskommission.

Der LfS könne mithilfe seiner Verkehrsmodelle durchrechnen, welche Konsequenzen ein Aufheben der Einbahnstraßen-Regelungen hätte. Ein Termin in der vergangenen Woche sei allerdings wegen eines Krankheitsfalls beim LfS nicht zustande gekommen. Und nicht nur in Sachen Kohlenstraße stehen die Zeichen auf Veränderung: Die Ideenschmiede "Stadt für alle" hat der Verkehrskommission einen Entwurf vorgelegt, der die aktuelle Straßensituation in der Innenstadt deutlich verändern könnte. Das Ziel: Mehr Lebensqualität, bessere Bedingungen für den Handel, ein besseres Miteinander der verschiedenen Mobilitätsarten. Weniger Ampeln, kleine Kreisverkehre, veränderte Fahrradwege, ein besseres Vorwärtskommen zu Fuß regen die Initiatoren an.

Mancher Gedanke scheint kühn: So sollen die Poststraße von der Schlachthofstraße bis zur Otto-Toussaint-Straße, die Rickert- und die Ludwigstraße zur Tempo-20-Zone werden. In Kohlenstraße und Poststraße Verkehr in beide Richtungen, das hieße auch, der Ingo könnte von Rohrbach kommend durch die Poststraße zurück zum Rendezvous-Platz fahren. Der Parkplatz links der Poststraße wäre nach den Überlegungen nur noch über die Kohlenstraße erreichbar. Der Durchgangsverkehr würde wohl schon alleine wegen Tempo 20 aus der Poststraße in die Kohlenstraße ausweichen. Um mehr Fluss in den Verkehrsstrom zu bringen, sehen die Pläne Kreisverkehre vor: Auf der Kreuzung an Wendlings Eck und auch auf der Kreuzung Poststraße/Rickertstraße.

Werner Ried, der das Projekt "Stadt für alle" mit initiiert hat und im Landesvorstand des Deutschen Verkehrsclubs Saarland ist, hofft, dass sich in der Stadt jetzt etwas bewegt. Er hatte schon vor dem Projekt "Stadt für alle" mit Vorschlägen für eine Stärkung des sanften Verkehrs auf sich aufmerksam gemacht. Ried erläutert zu dem neuen Konzept: "Das sind keine Maßnahmen gegen Autos. Wir wollen aber alle mobil sein. Das Auto steht dabei nicht mehr im Mittelpunkt."

Verkehrskommissionschef Adam Schmitt nennt die Vorschläge "vom Grundsatz her gut". Es bleibe aber abzuwarten, was sich realisieren lasse. Viele Detailfragen gelte es zu diskutieren. Schmitt lobt das Projekt "Stadt für alle": "Es ist gut, dass sich einige einmischen. Die Diskussion hat ein paar Jahre geruht." "Das sind keine Maßnahmen gegen Autos. Wir wollen aber alle mobil sein."

Werner Ried,

Deutscher Verkehrsclub

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