Sternsinger-Aktion und Solilauf-Erlös Könige und Läufer sind ein Segen

St. Ingbert · Die einen brachten den Segen in die Häuser und sammelten Spenden für Kinder. Die anderen drehten Runden, um letzte Wünsche erfüllen zu helfen. Die Sternsinger und die Solilauf-Organisatoren in St. Ingbert spenden hohe Summen.

 Beim Neujahrsempfang wurde ein Scheck über 37200 Euro Spende aus dem Solilauf 2019 übergeben. Mit Mikrofon Karl Ackermann vom Orga-Team und rechts neben ihm Guido Jost vom ASB.

Beim Neujahrsempfang wurde ein Scheck über 37200 Euro Spende aus dem Solilauf 2019 übergeben. Mit Mikrofon Karl Ackermann vom Orga-Team und rechts neben ihm Guido Jost vom ASB.

Foto: Cornelia Jung

Allein in St. Ingbert waren in der vergangenen Woche 150 Sternsinger unterwegs, um den Segen „20*C+M+B*20“ in die Häuser zu bringen. Als Dankeschön an die kleinen Könige und Königinnen und all jene, die bei dieser Aktion für das Kindermissionswerk gespendet haben, wurde am Sonntag in der Josefskirche ein Gottesdienst abgehalten. „Wir sind froh, dass ihr diesen wichtigen Dienst tut“, sagte Pfarrer Daniel Zamilski an die jungen „Hoheiten“ gerichtet, die ihre Freizeit in den Dienst der guten Sache stellten. Insgesamt 33 120,74 Euro trugen sie an Spenden zusammen, die in diesem Jahr vor allem den Kindern im Libanon zugutekommen.

Für seine Predigt wählte Zamilski das Relief „Der Traum der Heiligen Drei Könige“ aus der Kathedrale im französischen Autun als Ausgangspunkt. Aus verschiedenen Gründen sei wohl deren „Vision des Aufbruchs auf der Strecke geblieben“. Sie hätten den Stern zwar gesehen, doch das Ziel aus den Augen verloren, bis sie ein Engel angestupst und an den Tag erinnerte, als sie das Leuchten des Himmelskörpers von den Stühlen gerissen habe. „Sie denken vielleicht, Sternzeichen das war einmal, das ist lange her. Aber noch sind hoffentlich die Augen offen, und (…) wir sind noch immer auf dem Weg“, bediente sich der Pfarrer eines Zitats. Noch sei nicht aller Tage Abend- das neue Jahr fange gerade erst an. „Deshalb wünsche ich uns allen, dass wir den Stern nicht aus den Augen und die Hoffnung nicht aus unseren Herzen verlieren.“

Auch Aufbruch und Abschied sollen unter einem guten Stern stehen, weshalb es für die ehemaligen und die neuen Mitglieder der Pfarrgremien eine rote Rose und ein herzliches Dankeschön gab. Um weitere Menschen, die ein Segen für andere sind, oder auch Orte, die wegen bestimmter Begegnungen oder Augenblicke etwas Besonderes für die St. Ingberter sind, ging es auch beim Neujahrsempfang der Pfarrei „Heiliger Ingobertus“ im Pfarrheim auf dem Hobels beim anschließenden Neujahrsempfang. Die Besucher wurden von Daniel Zamilski dazu aufgerufen, ihre persönlichen „Segensorte“ zu benennen, sei es „eine Bank oder auch eine Kneipe“. Es gebe viele Plätze und Momente, wo sich lebendige, bewegliche und vielfältige Gelegenheiten böten, wo praktische Nächstenliebe und Gemeinschaft begeistern. „Ich wünsche mir vor allem, dass man zu jemand anders sagt ,Du bist ein Segen‘“, so der leitende Pfarrer.

Ein Segensort sei auf jeden Fall schon mal das Mühlwaldstadion, in dem seit 2006 jährlich der Solilauf stattfinde, bei dem die Läufer durch ihre Spende für weltweite Projekte zum Segen würden. Karl Ackermann vom Orga-Team des Solilaufs übernahm daraufhin das Mikrofon und machte das Verkünden der Spendensumme spannend. Der Lauf sei eine Bewährungsprobe gewesen, mit Regen, einer Schlammbahn und jeder Menge Pfützen auf der Strecke. „So wird sich der Solilauf 2019 ins Gedächtnis eingraben. Doch die Teilnehmer und Unterstützer haben bewiesen, dass ihm auch schlechtes Wetter nichts anhaben kann. Es war ein Fest der Nächstenliebe mit vielen Helfern“, sagte Ackermann, „ich glaube schon, dass der Solilauf eine Segensort ist, für alle, die sich dort engagieren.“

 Beim Gottesdienst in der Josefskirche ging der Dank an die Sternsinger, die mehr als 33000 Euro sammelten.

Beim Gottesdienst in der Josefskirche ging der Dank an die Sternsinger, die mehr als 33000 Euro sammelten.

Foto: Cornelia Jung

Da der Erlös der Veranstaltung an ein Auto geht, nämlich den Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Saarland, wurde die erlaufene Summe mittels einer „Autoshow“ dargestellt. Jeder der kleinen Bobby Car-Flitzer, die von Kindern in den Raum gefahren wurden, stand für einen Teilbetrag. Am Ende summierte sich der Spielzeug-Fuhrpark auf stolze 37 200 Euro. Guido Jost nahm den Scheck entgegen und machte deutlich, was dieser für das Projekt, mit dem Wünsche von Menschen in ihrer letzten Lebensphase erfüllt werden, bedeutet. „Mit diesem Betrag wird ein Drittel der Kosten für den Wünschewagen gedeckt“, hob Guido Jost den Stellenwert der St. Ingberter Finanzspritze hervor, „damit wurde uns aber auch ein Drittel der Sorgen um die Finanzierung genommen. Ich glaube, dass dies die höchste Einzelspende ist, die wir jemals bekommen haben.“

Für den nächsten Solilauf, der am 12. und 13. September stattfindet, gebe es laut Karl Ackermann bereits erste organisatorische Absprachen. Dass man diesmal den Erlös nicht im Pfarrheim St. Michael verkündete, habe seinen Grund: „Der Solilauf hat mittlerweile eine Größe erreicht, wo wir an Grenzen stoßen. Das Engagement muss größer werden. So könnte der Lauf in Zukunft eine Aktion der Nächstenliebe der ganzen Pfarrei werden.“ Und der nachfolgende Applaus bewies, dass er mit dieser Meinung nicht allein war.

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