Eiskugeln schmecken nach Biosphäre

St Ingbert/Bliestal · Dieser Eismann meidet Fertigprodukte und setzt mit seiner Eismanufaktur stattdessen auf Milch aus der Bliesgaumolkerei oder Mirabellen von heimischen Wiesen. Beim Geschmackstest in St. Ingbert fanden die kühlen Leckereien auf Anhieb Anklang.

 Dominik Heil machte mit seinem Eiswagen an der Gustav-Clauss-Anlage in St. Ingbert Station. Foto: Yvonne Handschuher

Dominik Heil machte mit seinem Eiswagen an der Gustav-Clauss-Anlage in St. Ingbert Station. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

"Mama, der Eismann ist da, der Eismann ist da", ruft ein Junge, als er den Eiswagen von Dominik Heil an einem sonnigen Nachmittag in der St. Ingberter Gustav-Clauss-Anlage stehen sieht. Der junge Mann möchte Schlümpfe-Eis. Fehlanzeige. Sowas hat Dominik Heil nicht - arbeitet er doch ohne künstliche Farbstoffe , benutzt keine Fertigprodukte und schnippelt frische Früchte für sein Eis. Fruchteis zieht auch bei Kindern. Das Himbeereis ist es, das es dem Kleinen letztlich antut. Auch Schokosorbet, was so cremig wie Schokoeis mit Milch schmeckt, kommt bei den Kindern an diesem Nachmittag gut an. Auch Lena, Hannah und ihre Mutter Nicole Strempel entscheiden sich dafür.

"Es ist schön, solch positive Rückmeldungen zu bekommen", sagt Dominik Heil im Gespräch mit unserer Zeitung. Henry's Eismanufaktur steht in großen Lettern auf seinem Fahrzeug, daneben ist ein Hund zu sehen. "Ich habe die Manufaktur nach meinem Hund Henry benannt", sagt der 33-Jährige lächelnd. Er ist der Meinung, dass sein eigener Name nicht der richtige für den mobilen Eisverkauf ist. Mobil ist der Verkauf derzeit noch, im kommenden Jahr möchte der Zweibrücker in Saarbrücken ein Ladenlokal erwerben und von einem festen Standort aus Eis verkaufen. "Es soll ein reiner Verkaufsstand sein, keine Eisdiele zum einkehren", so Heil weiter, der eigentlich gelernter Großhandelskaufmann ist und derzeit auch noch drei Tage in der Woche in diesem Beruf arbeitet.

Dominik Heil wollte jedoch noch was anderes machen, als das, was er ursprünglich gelernt hat. Da er immer schon gern Parfüm gerochen hat, hätte ihm auch der Beruf des Parfümeurs gefallen. "Allerdings werden nur wenig Parfümeure ausgebildet", weiß Heil. Da kam er auf die Idee, einen Kurs zur handwerklichen Herstellung von Speieeis zu besuchen. Gesagt, getan. Nachdem er den Kurs abgeschlossen hatte, probierte er viel aus, bevor er sich im März diesen Jahres seinen Eiswagen kaufte und etwas verspätet Mitte Juli in die Saison startete.

Neben klassischen Sorten wie Vanille, Schoko oder Banane bietet Heil auch schonmal Sorten wie Birne-Parmesan an. Wichtig ist ihm, dass auch Kunden, die eine Lactoseintoleranz haben und keine Milchprodukte vertragen, sein Eis genießen können. Und das können sie mit Heils Spezialitäten - ein Schokosorbet und das cremige Bananeneis ergänzen die verschiedenen Milchspeiseeissorten.

Einen Euro kostet die Kugel Eis bei ihm. Und das bei hohen Herstellungskosten . Denn Dominik Heil arbeitet ausschließlich mit Molkereiprodukten aus der Bliesgaumolkerei. Und auch sonst ist ihm Regionalität wichtig. Gerade hat er Mirabellen vom Obst- und Gartenbauverein Blieskastel bezogen. Gründe, warum es eben auch Henry's Eismanufaktur und nicht Eismobil oder so heißt. "Manufaktur steht für mich für Wertigkeit und Qualität", so Heil.

In den Genuss seiner Eissorten können SZ-Leser am Samstag, 6. September, kommen. Da wird Heil bei der SZ-Leserwanderung in Ommersheim dabei sein.

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