Eine Rampe soll es nun richten

St Ingbert · Eigentlich wollte die Bank1Saar nach Schließung ihrer ebenerdig erreichbaren Filiale in der St. Ingberter Fußgängerzone in der Filialdirektion schon am Monatsanfang Ersatz schaffen. Doch bis dort ein zumindest barrierarmer Zugang möglich war, dauerte es länger als geplant.

 Am Freitag wurden mit dem Besen die letzten Spuren des Umbaus am Eingang zur Filiale der Bank1Saar in der Kaiserstraße in St. Ingbert beseitigt. Foto: Manfred Schetting

Am Freitag wurden mit dem Besen die letzten Spuren des Umbaus am Eingang zur Filiale der Bank1Saar in der Kaiserstraße in St. Ingbert beseitigt. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

. Erste Kritik hatte es schon gegeben, nachdem die Bank1Saar angekündigt hatte, ihre Filiale in der St. Ingberter Fußgängerzone schließen zu wollen. Vor allem der Seniorenbeirat hatte protestiert, weil ein barrierefreies Angebot für Bankkunden wegfalle. Als dann Ende Oktober die Türen in der Kaiserstraße 58 endgültig zu blieben, gab es neue Verärgerung. Jetzt musste der Sprecher der Kontaktstelle St. Ingbert beim Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK), Boris Nicolai, nämlich feststellen, dass die Hauptstelle der Bank1Saar wenige hundert Meter weiter für Rollstuhlfahrer keineswegs so zugänglich ist, wie Wochen zuvor noch versprochen.

Die ungeplante Verzögerung beim dortigen Umbau räumt Herbert Herget, der Marketingleiter der Bank1Saar, auf Nachfrage der SZ auch unumwunden ein. "Es war fest geplant, dass Ende Oktober der SB-Bereich der Filialdirektion Kaiserstraße 17 mit Geldautomat und Kontoauszugsdrucker für Rollstuhlfahrer oder Senioren mit Rollator zugänglich sein würde", sagt Herget. Hierzu sollte die 15 Zentimeter hohe Stufe vor der Eingangstür abgetragen und eine automatische Tür installiert werden. "Doch die Umbauten im Eingangsbereich erwiesen sich komplizierter als angenommen, die Statik des alten Sandsteingebäudes setzte Grenzen." Neue Lösung: Den Bürgersteig vor dem Eingang erhöhen. Doch das war nach Angaben der Bank nicht genehmigungsfähig.

"Als Kompromiss zur Schaffung eines möglichst barrierearmen Zuganges blieb nur eine Rampe an der Eingangstür." Und genau die ist inzwischen installiert, wie Herget beim Ortstermin zeigt. Über die Metallrampe und durch die automatisch öffnende Tür erreichbar, stehen in der Filialdirektion der Bank1Saar ein Kontoauszugsdrucker und ein Geldautomat sowie eine Hilfeklingel auch für Rollstuhlfahrer zur Verfügung.

Endlich besser, dennoch lohnt es sich, nochmals zurückzublicken. Hätte sich die Bank1Saar nicht Ärger ersparen können, indem einfach die bisherige Filiale in der Fußgängerzone kurzerhand als SB-Center offen geblieben wäre? Nein, sagt Herget. Denn obwohl die Ex-Filiale in der Kaiserstraße 58 in den vergangenen Tagen völlig intakt wirkte, stand dort nur noch das Gehäuse des Geldautomaten . Dessen Sicherheitstechnik war demontiert. Und das Ende der SB-Geräte war auch bewusst gewählt, da zum Jahresende deren "fünfjähriger Lebenszyklus" erreicht war. "Eine Neuinstallation hätte einen Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich gekostet." Eine reine Automatenbank hätte zudem weitere Investitionen in neue, bisher nicht benötigte Zugangs- und Sicherungstechnik bedeutet.

Von der Vergangenheit geht es für den Banken-Sprecher wieder in die Zukunft. Denn auch der aktuelle Umbau sei nach Hergets Angaben nur "als Übergangslösung für unsere betroffenen Kunden anzusehen". Im kommenden Jahr werde der komplette Schalterbereich der Filialdirektion Kaiserstraße 17 umgebaut. "Dann bieten wir dort eine komplett barrierefreie Situation."

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