Eine Last für die Leber: Falsche Ernährung und wenig Bewegung

Die meisten von uns denken bei Leberproblemen eher an die Folgen von Hepatitis oder Alkohol. Dr.

 Dr. Hardy Walle hält regelmäßig Vorträge im Bodymed-Center Ommersheim. Fotos: PR

Dr. Hardy Walle hält regelmäßig Vorträge im Bodymed-Center Ommersheim. Fotos: PR

 Agathe Buchheit (l.), Center-Managerin im Bodymed-Center Ommersheim, berät Sie gerne.

Agathe Buchheit (l.), Center-Managerin im Bodymed-Center Ommersheim, berät Sie gerne.

Walle: Natürlich bekommen auch Trinker und Hepatitis-Patienten Leberprobleme. Aber die am schnellsten wachsende Gruppe Neu-Erkrankter sind dicke und stark übergewichtige Menschen, die sich zu wenig bewegen und falsch - eben Kohlenhydrat lastig - ernähren. Tatsache ist jedoch: Wenn jemand Typ-2-Diabetes hat, dann ist in Leber und Bauchspeicheldrüse mehr Fett gespeichert, als er oder sie verkraften kann. Eines unserer dynamischsten Gesundheitsrisiken ist keine verbotene Droge oder eine ansteckende Krankheit, sondern es ist das Ungleichgewicht zwischen zu vielen Kohlenhydraten in unserem Essen und zu wenig Muskelaktivität.

Warum ist Fett in der Leber eigentlich so gefährlich? Ist es Ihnen lieber, wenn ich das Fett auf den Hüften habe?

Dr. Walle: Übergewicht ist nie gut, aber in der Tat ist es ein Unterschied, wo das Fett angesiedelt ist. Auch bei Medizinern wurde die Fettleber als Risikofaktor lange Zeit unterschätzt. Heute weiß man, dass sie ein wichtiges Frühwarnzeichen für Diabetes und verschiedene kardio-vaskuläre Erkrankungen ist, außerdem begünstigt sie oder ist manchmal sogar eine unmittelbare Vorstufe verschiedener Krebsarten, darunter dem tödlichen Leberkrebs. Das Fett, das die Leber aus den Kohlenhydraten in der Nahrung selbst herstellt, ist übrigens auch deswegen so gefährlich, weil es die Blutfette extrem stark ansteigen lässt. Insofern ist das Fett auf der Hüfte in der Tat gesünder...

Wer gehört zu den Risikopatienten für eine Fettleber? Sind das die ganz Dicken?

Dr. Walle: Nein, auch rund 15 Prozent der Schlanken sind betroffen. Aber natürlich ist die nichtalkoholische Fettleber in erster Linie ein Problem der Übergewichtigen. Da inzwischen zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland in diese Kategorie fallen, kann man sicherlich zu recht von einer Volkskrankheit sprechen. Sieben von zehn Übergewichtigen haben eine Fettleber, bei Menschen, die schon Diabetes haben, sind es bis zu 90 Prozent.

Am dramatischsten ist die Situation unter fettleibigen Kindern: in dieser Gruppe sind schon 30 bis 40 Prozent betroffen. Da fast alle von ihnen früher oder später einen Diabetes entwickeln werden, stehen wir hier auch in Bezug auf die Entwicklung der Gesundheitsausgaben vor einer tickenden Zeitbombe.

Wie merke ich denn, ob ich eine Fettleber habe?

Dr. Walle: Eine Fettleber macht - leider - meistens kaum Beschwerden. Die Betroffenen fühlen sich müde, abgeschlagen oder haben Schmerzen im Oberbauch.

Das kann viele Ursachen haben. Am besten wäre es deswegen, beim nächsten Arztbesuch gezielt nach Hinweisen auf eine Lebererkrankung zu fragen. Zweifelsfrei diagnostizieren kann die Fettleber nur der Arzt.

Als sicherste Nachweismethode gilt die Entnahme einer Gewebeprobe. Mit dem Kernspintomografen kann der Fettgehalt alternativ auch ohne Eingriff bestimmt werden. Die meisten Ärzte werden die Leber zunächst einmal per Ultraschall untersuchen. Diese Methode ist sehr kostengünstig, jedoch leider oft auch ziemlich unspezifisch. Auch routinierte Untersucher erkennen eine Leberverfettung oft erst dann, wenn sie schon weit fortgeschritten ist.

Was ist das für eine spezielle Fastenkost?

Dr. Walle: Wir haben ein spezielles diätetisches Lebensmittel entwickelt, in dem wir unter anderem die Erkenntnisse der in der Diabetologie seit Jahrzehnten bewährten Hafertage weiter entwickelt haben. Hafertage 2.0, wenn man so will. Mit einem eiweißbetonten diätetischen Lebensmittel, einem Shake (HEPAFAST®), wird die Entfettung gezielt unterstützt, etwa durch hochwertige Eiweißquelle, den leberaktiven Wirkstoff Beta-Glucan aus dem Hafer, aber auch durch weitere Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Taurin, Inulin, L-Carnitin und Cholin.

Kann ich das alleine zuhause durchführen?

Dr. Walle: Theoretisch könnten Sie das, wir empfehlen es aber nicht. Und zwar aus einem einfachen Grund: Die meisten Menschen mit Fettleber sind bereits stark übergewichtig, viele haben schon einen Prädiabetes oder einen voll ausgeprägten Typ-2-Diabetes. Starten diese Menschen eine Fastenkur zur Leberentfettung, müssen ihre Stoffwechselwerte überwacht und die Medikamenten - bzw. Insulindosis angepasst werden. Das kann nur der Arzt.

Deswegen wird Leberfasten nach Dr. Worm ® nur im Rahmen einer ärztlichen Betreuung beziehungsweise unter fachmännischer Anleitung durch eine Ernährungsfachkraft angeboten. Dabei haben wir übrigens schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Diabetiker ihre Medikamentendosis entweder deutlich reduzieren oder die Mittel sogar ganz absetzen konnten. Darüber hinaus wird der Patient so auf dem Weg in eine gesündere Zukunft unterstützt, denn durch die intensive Betreuung lernt er, die positiven Stoffwechselverbesserungen nachhaltig zu stabilisieren.

Bodymed-Center Ommersheim Saarbrücker Str. 25b

66399 Ommersheim

Tel. (0 68 03) 98 18 81

www.bodymed-ommersheim.de

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