Kolumne Unsere Woche Eine faire Chance für das neue „Franz-Kind“

„Franz – das Straßenfestival“ läuft noch an diesem Samstag in Blieskastel. Der Nachfolger des traditionellen Altstadtfestes hat es nicht leicht. Doch man sollte ihm eine faire Chance bieten.

Kolumne Unsere Woche : Eine faire Chance für das neue „Franz-Kind“
Foto: SZ/Robby Lorenz

Seit Freitagabend gibt es eine Premiere in Blieskastel: Unter dem Namen „Franz“ wird in Blieskastel auch noch an diesem Samstag ein neues Fest gefeiert. Es ersetzt das traditionelle Altstadtfest, das im vergangenen Jahr zum 40. und letzten Mal in der barocken Altstadt über die Bühne ging.  Der  Blieskasteler Stadtrat hatte beschlossen, dass der Finanzierungszuschuss für das Altstadtfest ab diesem Jahr gestrichen wird. Kleiner, bunter und vielfältiger soll das Fest werden. Der Name „Franz – das Straßenfestival“ haben die Initiatoren der Stadt gewählt, um an den Gatten Franz Carl der Gräfin Marianne Von der Leyen, die das Stadtbild maßgeblich geprägt hat, zu erinnern. Klasse statt Masse lautet das Motto auch im kulinarischen Bereich. Doch es gibt nicht nur Befürworter des neuen „Franz“-Festes. So hatte die FDP in dieser Woche moniert, dass  man ein traditionelles Fest nicht erneuere, sondern schlichtweg abgeschafft habe. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und ihr Kreativteam wurden heftig für das neue Konzept attackiert:  „So bedeutungslos wie dessen Name, wird auch das Fest für Blieskastel und die Region sein – denn mit dem Namen ,Franz’ identifiziert sich in Blieskastel niemand. In den sozialen Medien macht man sich eher lächerlich darüber“, hieß es seitens der Liberalen, die in der Stadtpolitik keine Rolle mehr spielen. Doch man sollte das kleine „Franz-Kind“ nicht mit dem Bade ausschütten. Kritiker finden sich schnell und überall, das ist das eine. Das andere ist es, Verantwortung zu übernehmen und ein Fest über Monate hinweg und in diesem Fall in relativ kurzer Zeit auf die Beine zu stellen und zu organisieren, Leute zu begeistern. Man sollte „Franz“ eine faire Chance bieten und die Besucher entscheiden lassen, ob es gelungen ist. Nachbessern, vielleicht auch beim nicht gerade identätsstiftenden Namen, kann man allemal. Fest steht: „Franz“ hat es nicht leicht, denn in die Fußstapfen des legendären Altstadtfestes zu treten, das alle Jahre wieder die Massen mobilisierte, ist keine geringe Aufgabe. Zumal nicht alle das Ende des etablierten Festes begrüßt hatten und es bei vielen Gästen durchaus Unmut über das Aus gab.

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