Eine Blues-Attacke auf St. Ingbert

St Ingbert · Jazz ist in St. Ingbert eine Konstante. Blues möchten Blind Dog Mayer und seine Band etablieren. Alle zwei Monate bieten sie einen „blauen Montag“. Am 14. Juli als Open Air im Bermuda-Dreieck.

 Michael Wack an der Gitarre vergangenes Jahr. Foto: Florian Meyer

Michael Wack an der Gitarre vergangenes Jahr. Foto: Florian Meyer

Foto: Florian Meyer

Allzu bescheiden wollen die St. Ingberter Blueser nicht auftreten. Ob sie mit ihrer Veranstaltungsreihe in und vor der Kulturkneipe Soho im Bermuda-Dreieck mittelfristig eine Konkurrenz zum etablierten Jazzfestival werden könnten? "Warum nicht", sagt Blind Dog Mayer (mit bürgerlichem Namen Florian Meyer) mit leicht zusammengekniffenen Augen hinter schmalen Sonnenbrillengläsern, die obligatorische Mütze tief in der Stirn, "wir bedienen nicht nur eine Nische, sondern bieten dem Publikum Blues , Rock, Pop, Reggae, Country, Jazz , Soul." Der Organisator der Blues-Abende - alle zwei Monate am zweiten Montag im Soho - könnte auch Poker spielen mit diesem lässig unbeteiligten Gesicht. Doch wenn es um Blues geht, wird er kämpferisch.

Klar habe die Musik in St. Ingbert Potenzial, der Blues mit all seinen Spielarten und Querverbindungen locke womöglich mehr interessiertes Publikum als Jazz in die Stadt. Das internationale Jazzfestival hat mittlerweile knapp drei Jahrzehnte auf dem Buckel, fing klein im Jugendzentrum an und musste sich in der jüngeren Vergangenheit tapfer wehren, um nicht unter die Räder zu kommen beim Sparwillen der öffentlichen Hand. Während die Festival-Tickets trotzdem ihren Preis haben, geht es bei den Bluesern im Soho kostenlos zur Sache. Die "Blue-Monday-Sessions" wollen eine offene Bühne sein für Musiker, die zwanglos zusammen bekannte Titel spielen, Blind Dogs Mayers Band Badge stellt sich als Basis-Combo zur Verfügung. Wer will und kann, greift an den Abenden ins musikalische Geschehen ein. Gut 20 Musiker kommen an einem normalen Abend, sagt Blind Dog Mayer. Eine Kulturplattform nennt er das Projekt, das immerhin seit vier Jahren besteht. Die Spitzenveranstaltung der Saison steht jetzt vor der Tür: Das Open Air am Montag, 14. Juli. Vor dem Soho ist dann eine Bühne aufgebaut, ein "Special Guest" bereichert das Treffen der Blueser. Nach der französischen Formation Chiken Bone im vergangenen Jahr kommen diesmal mit "Coal Street Minors" Luxemburger zum Open Air nach St. Ingbert. Die Band stellt sich mit ein paar Stücken vor, danach ist die Bühne wie immer beim blauen Montag wieder frei für alle Liebhaber der Musik. Wie viele Leute dann ans Mikro treten und die Instrumente bearbeiten, lasse sich nicht sagen, meint der Organisator. Sein Gesicht sagt: Das wird sich finden.

Schon im Vorjahr war zwischen Soho und Millenium ordentlich was los beim Blues-Open-Air im Rahmen der Soho-Sommerbühne. Das soll auch diesmal wieder so sein. "Die Leute sollen Spaß haben und gute Musik hören", sagt Blind Dog Mayer. Der Eintritt zu den Abenden ist frei, lediglich ein Hut geht rum, damit die Leute, die das Equipment stellen, ihre Kosten reinbekommen. Nur in einer Sache geht es ihm wie dem Jazzfestival. Sponsoren täten der Sache gut. Denn wenn die Reihe weiter wachsen soll, wäre mit einem gewissen Budget doch einiges mehr zu machen. Die Mütze - sie bleibt tief in die Stirn gezogen.

"Blind Dog Mayer's Blues Sessions", open air - Montag, 14. Juli, "SoHo" Kulturbistro, ab 20 Uhr.

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