Ein Vorspiel zum Zapfenstreich

Georg Jung schweigt, sein Pressesprecher sagt nix. In der Rundschau-Affäre war in dieser Woche wenig zu erfahren, weil sich die an ihr Beteiligten auf "ein laufendes Verfahren" berufen. Da hält man besser bis auf Weiteres die Klappe, das kennt man

Georg Jung schweigt, sein Pressesprecher sagt nix. In der Rundschau-Affäre war in dieser Woche wenig zu erfahren, weil sich die an ihr Beteiligten auf "ein laufendes Verfahren" berufen. Da hält man besser bis auf Weiteres die Klappe, das kennt man. Hätten beide allerdings schon mit Beginn der Enthüllungen der Öffentlichkeit klaren Wein eingeschenkt, wären die Ermittlungen des Staatsanwalts vielleicht gar nicht ins Laufen gekommen. Sei's drum. Das ist Schnee von gestern.Unverändert wäre vor allem der OB dennoch gut beraten, ganz schnell sein Schweigegelübde zum Wissen oder Nichtwissen über den Nebenvertrag seines engen Mitarbeiters Wilfried Trapp zu brechen. Und zwar nicht wegen der neugierigen Presse, sondern alleine aus eigenem Interesse. Georg Jung riskiert nämlich, dass seine letzten Amtstage in einer Affärendämmerung enden, die alles lässt - nur keinen Platz für seine bis zum Abschied aus dem Rathaus versprochene Tatkraft. Es droht ein Abschied in Schande. Denn Anfang Juli ist ein Großer Zapfenstreich mit Feuerwehr und Bergkapelle für den scheidenden OB geplant. Momentan scheint's so, als gäbe das ein zweifelhaftes Staatsschauspiel à la Christian Wulff. Kenner handeln schon die Abschiedstitel, die die Bergkapelle üben könnte: "Für immer jung", "Hey Boss, ich brauch mehr Geld" oder "Ich hatt' einen Kameraden".

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