U-Boot-Wettbewerb Ein Tauchboot made in St. Ingbert

St. Ingbert · Schüler des BBZ St. Ingbert haben einen nationalen Physik-Wettbewerb gewonnen. Unterstützt wurden sie dabei von Festo.

 Gespannt verfolgten Torsten Keller, Marius Bewernick, Joachim Frenzel-Paal, Tim Freidinger und Volker Metzger (von links) den Tauchgang des selbstgebauten Tauchbootes im Fest-Lernzentrum.

Gespannt verfolgten Torsten Keller, Marius Bewernick, Joachim Frenzel-Paal, Tim Freidinger und Volker Metzger (von links) den Tauchgang des selbstgebauten Tauchbootes im Fest-Lernzentrum.

Foto: Cornelia Jung

Tim Freidinger und Marius Bewernick, Schüler am Technischen Oberstufengymnasium des BBZ St. Ingbert, haben mit ihrem Tauchboot unter 30 Teilnehmern den 1. Preis beim diesjährigen Wettbewerb „Exciting Physics“ in Münster gewonnen. Unterstützt wurden sie mit Materialspenden von Festo Rohrbach. „Nach dem Einsetzen ins Wasser muss das Boot eine Minute am Boden bleiben und dann innerhalb der nächsten zwei Minuten auftauchen“, erklärt der 18-jährige Marius Bewernick die Vorgaben des Wettbewerbs. „Da unser Boot von einem eingebauten Computer gesteuert wird, den wir selbst programmiert haben, können wir die Auftauchzeit exakt festlegen“, ergänzt Freidinger.

Die Baupläne für das 30 Zentimeter lange Boot haben die beiden Schüler selbst entwickelt. Im Tauchboot „Marke Eigenbau“ stecken Schläuche, Ventile und „andere Kleinigkeiten“ von Festo. „Wir fördern gern Jugendliche, wenn wir den Eindruck haben, dass sie sich ernsthaft mit physikalischen und technischen Problemen beschäftigen. Und wenn ein Tauchboot mit Teilen von uns Bundessieger ist, dann zeigt das, dass wir hier die richtigen Leute unterstützt haben“, freute sich Torsten Keller, bei Festo für die Ausbildung zuständig, über den Erfolg der zwei Tüftler. „Wir wären froh, wenn wir solche Leute für unser Unternehmen gewinnen könnten“, fügte sein Kollege Volker Metzger hinzu.

In den Sommerferien hatten die Schüler die Idee zum Bau dieses Wassergefährts, in dem drei Monate intensive Entwicklungsarbeit stecken. Zuerst sei ihnen das Modell um die Ohren geflogen, da man ein „Druckproblem“ gehabt habe. 40 bar waren zuviel für das Mini-Boot. Das Siegermodell baute dann mit Hilfe einer einfachen Luftpumpe verträgliche fünf bar auf. Kurz vor dem Wettbewerb passierte dann aber doch noch eine „Katastrophe“ bei einem Übungstauchgang. „Wir haben das Boot geflutet“, erzählt Tim vom Malheur, das der falschen Silikonabdichtung angelastet wurde. Also war die Nacht vor der Präsentation eine schlaflose. Man habe nicht mal mehr Zeit gehabt, auszuprobieren, ob alles funktioniere.

Auf der Bühne des Wettbewerbs gab es dann die Zitterpartie, denn als das kleine Boot in das mit Wasser gefüllte Aquarium abtauchte, habe man die Funktionsleuchte nicht gesehen. Die beiden Jungs wussten nicht, ob ihre Arbeit noch einmal die Wasseroberfläche erreicht. Doch es hat geklappt. Während Tim das Gefühl, alle Augen des Podiums auf sich zu wissen, mit „ging so“ beschreibt, sagt sein Mitstreiter, „ich hab’ Panik geschob‘“. Als Dank wollten beide für ihren Lehrer Joachim Frenzel-Paal und die Unterstützer in Rohrbach den Tauchgang von Münster wiederholen. Doch das Boot blieb auf dem Grund des Beckens liegen. Diesmal war ein eingerostetes Zahnrad schuld. Von den Ausbildern gab es den Tipp, beim nächsten Mal ein Kunststoffteil aus dem 3-D-Drucker einzusetzen. Dass Tim und Marius die Herausforderung beim nächsten Wettbewerb wieder suchen, gilt bei ihnen als sicher. Dann solle es ein Boot mit Propeller, Magnetschaltung oder anderen neuen Bauelementen sein. Die Festo ist dann wieder mit im Boot. „Wir als BBZ begrüßen es, wenn Schüler unserer Schule solche Herausforderungen annehmen. Und wenn wir  in drei Jahren zwei Mal einen Bundessieger stellen, dann ist das ein Zeugnis für den hohen Leistungsstand unserer Schule“, sagte Schulleiterin Mechthild Falk stolz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort