"Ein Stück Wehmut ist dabei"Altmaier: Thema Umwelt spielt große Rolle in der Bevölkerung

Homburg · Das Thema sei in der Gesellschaft angekommen, deshalb müsse man Abschied nehmen von dieser Veranstaltung, sagte Astrid Klug am Sonntag. Vor 25 Jahren hat sie den Umwelt-und Friedenstag begründet.

Homburg. Mit der 25. Auflage des Umwelt- und Friedenstages ist am Sonntag eine Erfolgsgeschichte zu Ende gegangen. Nach einem Vierteljahrhundert hieß es Abschied nehmen von diesem Veranstaltungsformat. Aus diesem Grund herrschte auch ein wenig Wehmut bei den Frauen und Männern, die den Umwelt- und Friedenstag ins Leben gerufen hatten. Über 90 Aussteller informierten gestern in und um das Festzelt am Forum umfassend über Themenbereiche wie Umwelt, Frieden, Dritte Welt, Energie, Ernährung, Mobilität und Biosphäre. Unter dem Motto "Zeitreise" läutete eine von Jochen Maas gestaltete Performance die Jubiläumsveranstaltung ein und nahm die zahlreichen Besucher mit auf eine fantasievolle Reise durch 25 Jahre Umwelt- und Friedenstag.

Die aus Recyclingmaterialien hergestellten Kostüme wiesen auf den Ursprung - die Atomkatastrophe in Tschernobyl - des vor 25 Jahren ins Leben gerufenen Umwelt- und Friedenstages hin. Heute sei der Umwelt- und Friedenstag zum Teil einer großen Bewegung geworden und das Thema mit einem breiten Angebot mitten in der Gesellschaft angekommen, erklärte Initiatorin Astrid Klug. Aus diesem Grund heiße es, nun Abschied nehmen von diesem Veranstaltungsformat und "unser Kind und Baby los zu lassen für ein neues Engagement", verwies sie auf das Biosphärenfest mit fast denselben Ausstellern als neuer toller Plattform mit zukunftsweisenden Angeboten. "Ein Stück Wehmut ist zum Finale mit dabei, doch ein Stück neue Wirklichkeit wird aufgebaut", so Klug. Als Zeichen des Abschieds lasse man die Taube aus dem Motiv-Baum losfliegen, dass "sie einen Platz suchen kann, wo sich das Engagement entfalten kann". Als Schirmherr seit 25 Jahren dankte Landrat Clemens Lindemann Astrid Klug für ihren langjährigen Einsatz und ihr Engagement. Als junge Abiturientin sei sie damals mit der Idee an ihn herangetreten, einen Umwelt- und Friedenstag in Homburg zu veranstalten.

Oberbürgermeister Karlheinz Schöner wies darauf hin, dass jeder Deutsche 80 Kilogramm an Lebensmitteln pro Jahr wegwerfe und dass 4,3 Millionen Tonnen verwertbarer Lebensmittel in den Müll geworfen werden. Den ganzen Tag über herrschte in und um das Ausstellungszelt jede Menge Betrieb. Die Homburger Tafel nahm zum ersten Mal an der Veranstaltung teil und bot im Rahmen der Erntetour von Friedensaktivist Wam Kat eine leckere Suppe an, die reißenden Absatz fand.

Jede Menge los war auch in der Kinderzone. Hier durften die Kinder ins Heu springen, Apfelsaft pressen, im Bastelzelt Wanderstöcke schnitzen, Nägel klopfen, an der Spaßolympiade teilnehmen und beim KunterBUNDmobil Tiere und Pflanzen unter dem Mikroskop beobachten. Sehr viel Spaß machte den Kindern die kostenlosen Kutschfahrten mit Esel Anton. Homburg. Mit Bundesumweltminister Peter Altmaier und seiner saarländischen Kollegin Anke Rehlinger besuchten zwei prominente Gäste den Umwelt- und Friedenstag in Homburg und stellten sich den Fragen von Günter Schmitt. In zehn Jahren werde das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet, in 40 Jahren liege der Anteil erneuerbarer Energie bei 80 Prozent und in 60 Jahren bestehe die Energie aus erneuerbaren Energiequellen, betonte Altmaier und bezeichnete den Atomausstieg als "unwiderruflich". Der Ausbau erneuerbarer Energien müsste zwischen dem Bund und den Ländern koordiniert werden, erklärte Rehlinger, die gestern noch einmal die Abschaltung des Kernkraftwerkes Cattenom forderte. Dass das Thema Umwelt in der Bevölkerung so eine große Rolle spiele, zeige die Resonanz am Umwelt- und Friedenstag, meinte Altmaier. Für ihn sei es wichtig, dass sich bereits die Kinder in den Schulen mit den erneuerbaren Energien beschäftigen. "Es war eine extrem schöne Zeit", zog Astrid Klug ein positives Fazit über 25 Jahre Umwelt- und Friedenstag. re

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