Ein rhythmisches, harmonisches, kosmopolitisches Sextett

St Ingbert · Es gibt Dinge, die erstaunen. Beispielsweise eine saarländische Band, die bis auf einen Musiker aus aller Welt zu Auftritten anreisen muss. Die Rede ist von der Jazzformation Cosmopolitan Sextet rund um Bandleader Rick-Henry Ginkel. Der wohnt in Homburg und hat seine fünf Mitspieler einst in der Musikhochschule Saarbrücken kennengelernt. Mittlerweile sind die Instrumentalisten an andere Wirkungsstätten im In- und Ausland gewandert. Doch zu Cosmopolitan-Projekten finden sie immer wieder zusammen. Auch zur Aufnahme ihrer ersten CD. Und zum Auftritt beim Internationalen Jazzfestival St. Ingbert am 30. März.

 Einfach originell: das Cosmopolitan Sextet. Foto: Rick-Henry Ginkel

Einfach originell: das Cosmopolitan Sextet. Foto: Rick-Henry Ginkel

Foto: Rick-Henry Ginkel

Cosmopolitan - so ist auch einfach und knapp der Titel des Tonträgers, der im vergangenen Jahr in den Tonstudios des Saarländischen Rundfunks auf dem Saarbrücker Halberg aufgenommen wurde. Sieben Titel umfasst die silberne Scheibe, und das sind ausschließlich Eigenkompositionen der Bandmitglieder. Das sind Rick-Henry Ginkel (Gitarre), Stanislav Zhukovskyy (Oboe/Englischhorn /Duduk), Juan Sebastián Arauz (Piano/Keyboard), Gabriele Basilico (Kontrabass/E-Bass) und an der Rhythmusgruppe Fabian Künzer (Schlagzeug) sowie Anton Zhukovskyy (Percussion/Synthesizer). Rhythmisch und dennoch harmonisch - allerdings auf eine ganz eigene Art, so lassen sich die spannenden musikalischen Ideen von Cosmopolitan zusammenfassen. Wer jedoch süffigen Bar-Jazz erwartet oder klassische Swing-Reminiszenzen, der wird sicherlich enttäuscht. Dann dafür ist das musikalische Konzept der Band zu originell und experimentierfreudig.

Jedes Instrument behält seine durch den Spieler geprägte Eigenart, wodurch ein abwechslungsreicher Dialog entsteht. Und kommunizieren können die sechs Virtuosen auf hohem Niveau. Dazu technisch brillant, schließlich haben alle eine umfangreiche Ausbildung an der Musikhochschule absolviert. So individuell wie die Instrumentalisten sind auch die Stücke, die sie geschrieben haben. Da gibt es eher verträumte Titel wie "Howe You arge freu". Aber auch schnelle, rhythmische Stücke. Ob die Herren allerdings wirklich "Too pretty fort sexy Girls" sind, wie ein Titel ihrer CD lautet? Das müssen die Zuschauer selbst entscheiden, wenn sie das Sextet erleben.

Am Donnerstag, 30. März, gibt es dazu Gelegenheit. Denn die Band macht den Auftakt zum Internationalen Jazzfestival St. Ingbert. Um 19.30 Uhr geht es los in der Stadthalle. Im Anschluss spielt beim Jazzfestival musikalisch durchaus kontrastreich das Flying Orchestra aus Frankreich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort