Das Martin Sasse Trio besteht normalerweise aus Pianist und Bandleader Sasse, Bassist Hennig Gailing und Schlagzeuger Jost van Schaik. Nach Homburg hatte das Trio noch die Bläser Peter Feil (Posaune) und Marcus Bartelt (Trompete) mitgebracht.

"Martin Sasse wollte ich auf keinen Fall versäumen", schwärmte Paul J. Schmid schon bei den ersten Stücken. Schmid ist ein glühender Anhänger der Musik des Pianisten Sasse und war auf der Suche nach weiteren CD's für seine Sammlung. Beide Wünsche gingen in Erfüllung. Da war das hochkarätige Spiel von Martin Sasse zum Einen und eine CD mit Charlie Mariano als Gastmusiker zum Anderen.

Man merkte es auch gängigen Stücken wie "Broadway" oder "Honeysuckle Rose" an: Martin Sasse ist ein Perfektionist. Sein Klavierspiel voller Hingabe ließ manchmal sogar Gänsehaut entstehen, so feinfühlig ging er sogar mit Standards um, jeder Anschlag wohl dosiert und mit Bedacht gespielt. Kein Wunder, dass da die Leute auf dem Marktplatz das garstige Wetter schnell vergaßen und die Musiker mit Zurufen feierten. Die Soli auf dem Klavier waren erste Sahne. Nicht minder perfekt abgestimmt weckten das Martin Sasse Trio & Friends Begeisterung bei den Jazzfreunden. Einen tollen Rhythmus trug Henning Gailing in die Titel, war bei seinen Soli mitreißend und was ganz Besonders am gestrichenen Bass. "Exactly like you" war so feinfühlig, dass man wünschte, das Stück würde nie enden, die Soli möglichst lange dauern.

Gleich bei welchem Titel, bei Martin Sasse Trio & Friends verriet jedes Detail großen Enthusiasmus, Liebe zu kleinsten Details und unbändige Spielfreude. So war das auch beim bestens bekannten "Georgia on my Mind", das ja viele Jazzbands in ihrem Repertoire haben. Hier aber wurde bei einer Vielzahl ausgefeilter Soli und ganz viel Fantasie bei den Variationen deutlich, dass sich Martin Sasse und seine Musiker so tief in ihre Stücke hinein gearbeitet haben wie das nur geht. Ausgeklügelt und fantasievoll gestalteten die Musiker auch weniger populäre Stücke wie "On a slow board to China" oder bei "St. Thomas". Sah man sich von der Bühne aus das Publikum an, das inzwischen auch die letzten verfügbaren Plätze in Beschlag genommen hatte, so konnte man beobachten, dass der Rhtythmus von der Band auf viele Leute auf dem Marktplatz übergesprungen war. Sie wippten, swingten mit, ob das ein lupenreiner Jazz war oder eine zur Rumba modifizierte "Honeysuckle Rose". Ruhig sitzen konnte da kaum einer. Die Zuhörer waren begeistert vom akkuraten und mitreißenden Sound vom Martin Sasse Trio & Friends. So hat man's gerne. smi