Bienenkönigin Ein neues Kleid für die Bienenkönigin

St. Ingbert · Kerstin Zürn begleitet Umweltminister Reinhold Jost zur Grünen Woche nach Berlin. Dafür erhielt sie von Schneiderin Lucy Sonntag ein neues Outfit.

 Schneiderin Lucy Sonntag (links) nähte das Kleid für Bienenköngin Kerstin Zürn, das diese erstmals auf der Grünen Woche in Berlin tragen wird.

Schneiderin Lucy Sonntag (links) nähte das Kleid für Bienenköngin Kerstin Zürn, das diese erstmals auf der Grünen Woche in Berlin tragen wird.

Foto: Cornelia Jung

Bienenkönigin Kerstin Zürn hatte am vergangenen Mittwoch ein ganz besonderes Foto-Shooting. Wie das für diese besondere Repräsentantin der Stadt St. Ingbert üblich ist, gab sie gern Auskunft über ihr Amt und lächelte geduldig in die vielen Kameras. Es war eher ein Strahlen, das von ihr ausging, denn ein Wunsch ging an diesem Tag für sie in Erfüllung. Sie hatte ein neues Kleid bekommen, in dem sie sich laut eigenen Aussagen wahnsinnig wohl fühlt. Der Fototermin fand deshalb auch in der Schneiderei Lucy in St. Ingberts Kaiserstraße statt, wo das Dirndl in liebevoller Handarbeit entstand.

Eigentlich war die Bienenkönigin nur für das Jahr 2017 gewählt, das Jahr, welches die Stadt als „Jahr der Bienen“ ausgerufen hatte. Anfänglich sei die Wahl einer Bienenkönigin noch eine „verrückte Idee“ von Wirtschaftsförderer Thomas Debrand gewesen, wie er sagt, und man wusste nicht, wie es angenommen wird. Also war man bei der zuständigen Abteilung schon glücklich darüber, dass es von vielen Seiten nicht nur Zuspruch, sondern vor allem finanzielle Unterstützung für Veranstaltungen und kleinere Anschaffungen durch Sponsoren gab. Viele Termine kamen so im Laufe des vergangenen Jahres zusammen, an denen Kerstin Zürn gern teilnahm.

Das Jahr 2018 nun ist das „Jahr der Nachhaltigkeit“. Gerade in einer Zeit, in der das Bienensterben und der generelle Rückgang von Insekten in aller Munde sind, werden Bienen und Nachhaltigkeit in einem Atemzug genannt. Keine Frage, dass Kerstin Zürn ihre Amtszeit verlängerte und auch in diesem Jahr mit Begeisterung Bienenkönigin sein wird. Bei einer Veranstaltung in Merzig mit vielen anderen Königinnen von der Bier-, Viez, Linsen-, Fröschen- bis hin zur Rosenkönigin habe die St. Ingberterin gesehen, wie die anderen Hoheiten gekleidet waren. Als Umweltminister Reinhold Jost sie einlud, im Januar mit zur Grünen Woche nach Berlin zu kommen, manifestierte sich der Wunsch, ein dem Anlass entsprechendes Kleid zu haben. Denn sie ist die einzige Bienenkönigin in Deutschland und sie und die anderen mitgereisten Königinnen repräsentieren so auf besondere Weise das Saarland, das keine eigene Halle auf dieser Messe hat.

Solch ein maßgefertigtes Kleid kostet mehrere Hundert Euro. Die Bienenkönigin selbst war es, die die Initiative ergriff, Schneidereien kontaktierte, Preise verglich und sich auf die Suche nach Sponsoren machte. Sie fragte auch in Oberwürzbach nach, woher sie stammt. Dort stieß sie auf Unterstützung, unter anderem vom SPD-Ortsverein. „Kerstin ist von hier, wir waren bei ihrer Inthronisierung dabei und kennen uns schon eine Zeit lang“, so die Vorsitzende der SPD Oberwürzbach, Dunja Sauer, „da war klar, das wir helfen.“ Auch die Schneiderin verzichtete auf einen Teil ihres Lohnes.

„Es ist eine tolle Geschichte, dass es so viele Unterstützer gab“, so Thomas Debrand, „wir hätten als Abteilung Biosphäre für das ganze Projekt auch im Jahr der Bienen keinen Haushalt dafür gehabt.“

 Bienenköngin Kerstin Zürn (Zeite von rechts) ist glücklich mit dem Kleid, dass Schneiderin Lucy Sonntag (links daneben) für sie maßfertigte. Dunja Sauer (Zweite von links) und Sabine Degel (rechts) von der SPD Oberwürzbach sponserten einen Teil der Kleides,  Monica Conrad (links) und Wirtschaftsförderer Thomas Debrand sind dankbar für diese Unterstützung. Foto: Cornelia Jung

Bienenköngin Kerstin Zürn (Zeite von rechts) ist glücklich mit dem Kleid, dass Schneiderin Lucy Sonntag (links daneben) für sie maßfertigte. Dunja Sauer (Zweite von links) und Sabine Degel (rechts) von der SPD Oberwürzbach sponserten einen Teil der Kleides, Monica Conrad (links) und Wirtschaftsförderer Thomas Debrand sind dankbar für diese Unterstützung. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Von den anderen saarländischen Königinnen hatte Zürn erfahren, dass ein Dirndl angemessen für die Grüne Woche sei. Mit eigenen Vorstellungen und einer Zeichnung kam sie zu Lucy ins Atelier und entwickelte mit ihr zusammen das Outfit. Gelbe Bluse, dunkelblaues Dirndl mit farblich abgestimmter Spitzen-Schürze und die Schärpe gehören dazu. Der Knaller ist das Mieder, das unzählige Bienen schmückt. Ein Stoff, den Schneiderin Lucy Sonntag vor einiger Zeit in Italien kaufte. Neben vier Anproben stecken rund zehn Stunden Arbeit im Kleid, mit dem sich Kerstin Zürn in Berlin sehen lassen kann. Am Donnerstag ging es bereits in die Hauptstadt. „Ich bin schon ziemlich aufgeregt“, gestand Zürn.

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