Ein neuer Look fürs alte Haus

St Ingbert · Die neu gestalteten Räume der Kindertagesstätte Luitpoldschule wurden am Montag offiziell vorgestellt. Beim Umbau wurde dem Denkmalschutz, aber auch dem Brandschutz, Rechnung getragen. Zehn Krippenkinder können nun hier betreut werden.

 OB Hans Wagner (oben) freut sich mit Patrick Unfried, Ursula Schuster, Thea Holzer, Marika Flierl und Peter Gaschott (von links) über den erfolgreichen Umbau der Kita Luitpoldschule. Foto: jung

OB Hans Wagner (oben) freut sich mit Patrick Unfried, Ursula Schuster, Thea Holzer, Marika Flierl und Peter Gaschott (von links) über den erfolgreichen Umbau der Kita Luitpoldschule. Foto: jung

Foto: jung

. Vier Monate hatten die 50 Kindergarten- und neun Krippenkinder und ihre Erzieher der Kindertagesstätte Luitpoldschule Gelegenheit, sich an ihr saniertes "altes" Gebäude zu gewöhnen. Zeit also, das denkmalgeschützte Haus mit seinen Neuerungen der Öffentlichkeit vorzustellen. Nach einer langen Vorplanungsphase konnten die eigentlichen Baumaßnahmen im Februar 2011 beginnen, nachdem die komplette "Kindergartenmannschaft" in die Räumlichkeiten der Schillerschule ausquartiert worden war. Im Mai 2012 war der Rohbau nach einem Jahr und drei Monaten Bauzeit fertig, doch der Innenausbau und die Möblierung nach dem Hamburger Raumkonzept "verschlangen" noch einmal ein halbes Jahr, bis im Januar 2013 endlich der Rückumzug organisiert und am 7. Januar der Betrieb wieder offiziell aufgenommen werden konnte.

Patrick Unfried von der Abteilung Gebäude und Liegenschaften erläuterte während eines Rundgangs mit Oberbürgermeister Hans Wagner die baulichen Veränderungen am Haus, wobei die augenscheinlichste die angebaute Fluchttreppe ist. Außerdem wurden alle Elektro- und Sanitärinstallationen, Bodenbeläge und Anstriche erneuert sowie Brandschutz- und Akustikdecken eingebaut. Brandmeldeanlagen gehören gibt's jetzt ebenso wie ein Rauch- und Wärmeabzug.

Die Waschräume wurden komplett umgebaut und ein separaten Wickelraum mit einer Babytoilette geschaffen. Die Verbindungstüren zwischen den Räumen sind neu und die eigentlichen Zimmertüren entsprechend der Denkmalschutzauflagen aufgearbeitet. "Bei jedem Gewerk gab es kleine Überraschungen während der Bauphase", so Unfried, weshalb sich auch einige Arbeiten verzögerten. Manchmal zeigte sich der wahre Zustand der Bausubstanz erst, als man mit den Arbeiten begonnen hatte. Als das Linoleum herausgerissen wurde, kam ein maroder Untergrund zum Vorschein, der erstmal erneuert werden musste. Auch Wandfarbe fiel in größeren Brocken ab.

Die Baumaßnahme kostete insgesamt 670 000 Euro, wovon 153 750 Euro von der Stadt getragen wurden, während der größere Brocken als Zuschuss von Bund, Land und Kreis floss. Im Erdgeschoss gibt es nun im ehemaligen Turnraum Platz für zehn Krippenkinder zwischen null und drei Jahren. Das Hamburger Raumkonzept, bei dem die Luitpoldschule Voreiter fürs gesamte Saarland war, ist mit ganz "viel Materialerfahrung" verbunden, wie die stellvertretende Leiterin Ursula Schuster erläutert. "Wir haben auch für die Kleinsten einen Bildungsauftrag, wobei der Raum als Rahmenbedingung eine wichtige Rolle spielt. Hier wird die motorische Entwicklung angesprochen, aber auch die akustische und optische", so Schuster.

Liegend, sitzend, krabbelnd, stehend und laufend können sich die Kinder, je nach Entwicklungsstand, drei verschiedene Ebenen erobern. Im Schlaf- und Bewegungsraum ist Platz für zehn kleine Matratzen, die je nach Bedürfnissen der Kinder von ihnen selbst platziert werden können. Ob hell oder dunkel, Höhle oder mitten im Raum, das steht den Kleinen frei. "Sehr begehrt sind die Fensterbänke," so Ursula Schuster, während sie auf die hölzerne Empore mit den bunten Bullaugen zeigt. Kein Wunder, dass die Kita so beliebt ist. Dabei ist die Warteliste bei den Kindergartenkindern relativ kurz, während es derzeit bei den Krippenkindern 45, zum Teil noch Ungeborene, sind, die von ihren Eltern für einen der begehrten Plätze vorgemerkt wurden.

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