Ein Mann, mit dem man reden kann

Rohrbach · Weihnachtszauber statt Schimpfe brachte der Nikolaus den Schülern der Pestalozzischule in Rohrbach. Lange Zeit blieb der traditionsreiche Besuch des Mannes aus. Doch nun sollten die Kinder mehr über den Nikolaus erfahren.

 Die 2. Klasse der Pestalozzischule freute sich, wie ihre anderen Mitschüler auch, sehr über den Besuch des Nikolaus'. Foto: Cornelia Jung

Die 2. Klasse der Pestalozzischule freute sich, wie ihre anderen Mitschüler auch, sehr über den Besuch des Nikolaus'. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Als die heutige Fördervereinsvorsitzende der Pestalozzi-Grundschule Rohrbach selbst noch Schülerin an dieser Einrichtung war, kam jedes Jahr der Nikolaus zu Besuch. Damals brachte er keine Süßigkeiten mit, sondern schaute eher mit erhobenen Zeigefinger auf die Kinder herab. Trotzdem sind diese Begegnungen bei Claudia Tillmanns in Erinnerung geblieben. Mit Bedauern stellte sie fest, dass es diese Tradition an der Schule nicht mehr gab. Und so entstand die Idee, den Besuch des Nikolaus' wieder einzuführen. Am Freitag nun kam er tatsächlich. Er war der Höhepunkt eines "großen Pakets zum Weihnachtszauber , das der Förderverein für alle Grundschulklassen geschnürt hatte", wie Tillmanns sagte. Die Kinder malten Bilder, mit dem sie einen Jahreskalender für 2016 schmückten, der auf dem Rohrbacher Weihnachtsmarkt weg ging wie warme Zimtwaffeln. Sie besuchten mit ihren Hasseler Mitschülern das Weihnachtsmärchen "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Staatstheater und nun kam er, der Nikolaus. Am Freitag wurden die Klassen einzeln durch die Küche, in der Weihnachtsplätzchen gebacken wurden, in einen stimmungsvoll beleuchteten Kellerraum zum Nikolaus gebracht. Der war ganz schön neugierig, fragte die Kinder, ob sie wüssten, wer der Nikolaus sei. Als geklärt war, dass er keine Wichtel dabei habe, weil er nicht der Weihnachtsmann ist und die Nikolausfeier nicht dazu da, Jesus' Geburt zu feiern, stellte sich der Nikolaus vor. Er erzählte eine der Geschichten über den Bischof von Myra, wobei die Frau des gespielten Nikolaus', die Fördervereinsvorsitzende, darauf achtete, dass es eine religionsneutrale war. Und so bekamen die Kinder nicht wie früher geschimpft, sondern vom Nikolaus Äpfel und lehrreiche Minuten zur Historie des Nikolaus' und zur Bedeutung von Weihnachten. Die Kinder erzählten dem heiligen Mann, der mit Mitra und goldenem Buch kam, wie sie die Vorweihnachtszeit verbringen. Und so bleibt der Nikolaus bei den Kindern nicht als Furcht erregende Erscheinung im Gedächtnis, sondern als ein Mann, mit dem man (nicht nur über den Nikolaustag) reden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort