Ein lohnendes Objekt für geschichtlich Interessierte

Ursprünglich wollten Sie sich nur mit den beiden Unternehmerinnen der Alten Schmelz befassen. Was war der Impuls, das auf alle Frauen, die mit dem Industrieunternehmen zu tun hatten, auszuweiten?Nimmesgern: Meine Aufgabe war es, eine erweiterte Biografie der beiden Unternehmerinnen Catharina Loth und Sophie Krämer zu schreiben. Daraus sollte ein Aufsatz entstehen

Ursprünglich wollten Sie sich nur mit den beiden Unternehmerinnen der Alten Schmelz befassen. Was war der Impuls, das auf alle Frauen, die mit dem Industrieunternehmen zu tun hatten, auszuweiten?Nimmesgern: Meine Aufgabe war es, eine erweiterte Biografie der beiden Unternehmerinnen Catharina Loth und Sophie Krämer zu schreiben. Daraus sollte ein Aufsatz entstehen. Der Impuls, die anderen Frauen, die dort gelebt und gearbeitet haben, mit ins Boot zu nehmen, kam von außen. Von verschiedenen Seiten wurde während meiner Arbeit die Anregung laut, auch andere Personengruppen zu untersuchen. Ein weiteres Arbeitsgebiet war es, die Frage des Höfchens in Rentrisch, das 250 Jahre alt und vom Verfall bedroht ist, wieder ins Bewusstsein der Bürger zu bringen.

Wie deutlich können Portraits von Menschen werden, über die man nur Geschichtliches nachlesen kann?

Nimmesgern: Das ist in der Tat schwierig. Man kann die Personen nur so gut erfassen, wie Quellen da sind. Es wird immer ein Bemühen um Annäherung bleiben. Manche Bereiche der Person bleiben dabei ausgespart.

Waren die Quellen denn gut?

Nimmesgern: Was die beiden Unternehmerinnen angeht, ziemlich gut. Bei Sophie Krämer konnte ich nachvollziehen, wie sie aufgewachsen ist. Bei Catharina Loth bin ich in die Tiefe gegangen, was ihre Familie, unsesshafte Eisenwerker, betrifft. Teilweise gibt es Originaltexte der beiden Frauen. Daran konnte ich ihre Einstellung kennenlernen.

Wie sah das bei anderen Frauen, etwa bei den Zwangsarbeiterinnen, aus?

Nimmesgern: Beim St. Ingberter Stadtjubiläum in den 80er Jahren war eine frühere Zwangsarbeiterin eingeladen. Das war bundesweit einmalig in der Form. Den Hinweis hatte ich von einem früheren Lokalreporter bekommen. So kam ich an gutes Material. Zudem konnte ich mit vielen Leuten reden, die hier aufgewachsen sind und noch heute an der Alten Schmelz hängen.

Ihr Buch ist wissenschaftlich geprägt. Warum raten Sie zum Kauf?

Nimmesgern: Das Buch ist zwar wissenschaftlich fundiert, aber sehr anschaulich geschrieben und daher kurzweilig zu lesen. Wer geschichtlich interessiert ist, findet ein lohnendes Buch vor.

Heute wird das Buch "Die Schmelzerinnen" von Susanne Nimmesgern ab 19 Uhr in der Stadtbücherei St. Ingbert, Kaiserstraße 71, vorgestellt. Das Buch zum Preis von 19,80 Euro kann an diesem Abend oder im Buchhandel (ISBN 978-3-86110-485-8) erworben werden.

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