Ein Heimspiel zur Premiere

St. Ingbert. Traditionell an Fronleichnam feiert die Bergkapelle ihr Fest, das mittlerweile stilgerecht am Rischbachstollen in St. Ingbert stattfindet. Begonnen hatte alles im Jahr 1955, als das Orchester noch im Bergmannsheim probte, wofür extra der Saal leergeräumt werden musste

 Die "Roten" des Schülerorchesters der Bergkapelle mit ihrem Dirigenten Thomas Stauner beim Fest am Rischbachstollen. Foto: Cornelia Jung

Die "Roten" des Schülerorchesters der Bergkapelle mit ihrem Dirigenten Thomas Stauner beim Fest am Rischbachstollen. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Traditionell an Fronleichnam feiert die Bergkapelle ihr Fest, das mittlerweile stilgerecht am Rischbachstollen in St. Ingbert stattfindet. Begonnen hatte alles im Jahr 1955, als das Orchester noch im Bergmannsheim probte, wofür extra der Saal leergeräumt werden musste. Aus Dankbarkeit dem Wirt gegenüber spielten die Musiker einmal im Jahr, eben an diesem Feiertag, damit sich der benachbarte Biergarten mit Zuhörern und Gästen füllte. Was als Konzert in der Stadt begann, wird nun seit einiger Zeit als Kaffeenachmittag am Zechenhaus gefeiert.Dabei geht es nicht darum, ein fest gefügtes Programm sauber in Konzertform zu präsentieren, sondern vor allem für die Eltern der jüngsten Blasmusiker ist es eine der ersten Möglichkeiten, ihre Sprösslinge beim Musizieren zu erleben. Und das in entspannter Atmosphäre. Eingebettet zwischen nachgebautem Grubenstollen, dem ehemaligen Schlafhaus und dem Modell des Fördergerüsts standen am vergangenen Donnerstag Bierzeltgarnituren, die schon zu Beginn am frühen Nachmittag ordentlich mit Zuhörern gefüllt waren. Zuerst zeigten die neu gegründeten Anfänger-Flötengruppen der Albert-Weisgerber- und der Rischbachschule, was sie bei Christine Weißenauer gelernt hatten. "Nun werden die Kinder einige Zentimeter höher", so begrüßte der Vorsitzende der Bergkapelle, Rainer Huy, die Flötenkinder der Fortgeschrittenen-Gruppe, "sie spielen was Englisches, denn Englisch ist modern."

Ob modern, klassisch oder auch mal geswingt, die Mischung ist das, was dieses Bergkapellen-Fest ausmachte. "Spielt einfach wie in der Probe", so der Leiter des Schülerorchesters, Thomas Stauner, zu seinen Schützlingen. "Die Roten", wie sie angesichts ihrer T-Shirt-Farbe genannt werden, "spielen den Regen einfach weg", war sich Rainer Huy sicher. Und er sollte, zumindest bis zum geplanten Auftritt des Großen Orchesters um 19 Uhr, Recht behalten. Einen Extra-Applaus gab es "für den schönen Notenhalter", denn durch den aufkommenden Wind hielt es die Noten teilweise nur mit Zuhörer-Hilfe auf dem Ständer. "Star wars", "Gravity" und "Follow him" waren unter anderem die Titel, die den Gästen geboten wurden und "obwohl aller Anfang schwer ist, haben sie bewiesen, dass sie das hinkriegen", freute sich der Vorsitzende über den Orchesternachwuchs. Walter Skarba dirigiert die weißen Musiker der Bergkapelle, das Jugendorchester. Dass Kunst von Können kommt, bewies es mit Stücken wie der "Ode an die Freude", der "Swing-Safari", dem Hit "One moment in time" von Whitney Houston, "The rose", Stücken aus "Harry Potter" oder der Europamelodie. Gerade als sich das Große Orchester für seinen Auftritt vorbereitete, öffnete sich der Himmel über dem Stollen und die obere Etage des Zechenhauses wurde angesichts des einsetzenden Regens kurzerhand zum "Konzertsaal" umfunktioniert. Extra für solche Fälle, in denen der Platz für die vielen Musiker des Großen Orchesters fehlt, wurden die "Stollenmusikanten" gegründet, die nun mit zehn Bläsern für Unterhaltung sorgten. Und die waren eine gute Alternative.

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