Ein Großteil seines Schaffens wird gezeigt

St Ingbert/Saarbrücken · Zum 100. Mal jährt sich am 15. Mai 2015 der Todestag des in St. Ingbert geborenen Malers Albert Weisgerber. Grund genug für das Saarlandmuseum, ihn mit einer umfassenden Ausstellung zu ehren.

 1904 malte Weisgerber den „Biergarten“. Foto: Saarlandmuseum

1904 malte Weisgerber den „Biergarten“. Foto: Saarlandmuseum

Foto: Saarlandmuseum

Am 10. Mai 2015 jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Albert Weisgerber (1878-1915). Aus diesem Anlass wird das Saarlandmuseum diesem wichtigen Künstler, der in St. Ingbert geboren wurde und in München und Paris arbeitete, eine Retrospektive widmen. Die Ausstellung, die mit rund 100 Gemälden einen großen Teil des erhaltenen Gesamtwerkes umfasst, wird in enger Kooperation mit der Albert Weisgerber-Stiftung St. Ingbert realisiert. Anhand von insgesamt 140 ausgewählten Gemälden, Studien und Zeichnungen wird die Ausstellung des Saarlandmuseums einen neuen Blick auf die Kunst Albert Weisgerbers ermöglichen und einen Eindruck von der Vielgestaltigkeit der Motive und der künstlerischen Entwicklung Weisgerbers vermitteln. Den oft sehr persönlich formulierten künstlerischen Bildfindungen nähert sich Weisgerber tastend auf der Suche nach neuen und adäquaten Ausdrucksformen. Dabei entstehen oft mehrere Fassungen, die zu jeweils eigenen Variationen des Themas führen. Denn Weisgerber befindet sich nach eigener Aussage auf der Suche nach einem "Bild, das inneres und äußeres Leben hat", wie er es einmal in einem Brief an seinen Freund und Künstlerkollegen Gino de Finetti ausdrückt.

Ringen um gültige Gestalt

Die Entwicklung seiner Bildideen, das Ringen um ihre gültige Gestalt wird ein zentraler Aspekt in der Ausstellung sein. Mit seinem vielseitigen und oft nicht einfach zu erfassenden Werk erweist sich Weisgerber als Künstlerpersönlichkeit, die im Spannungsfeld der Avantgarden zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine kompromisslose und eigenständige Position behauptet hat. Obwohl er viele Vertreter der Münchner und der Pariser Avantgarde und deren künstlerische Positionen gut kennt, schließt er sich keiner der neu gegründeten Künstlergruppen wie dem "Blauen Reiter" oder der "Brücke" an, sondern bleibt ein Einzelgänger, der aber von seinen Künstlerkollegen hoch geschätzt wird. Dies belegt auch seine Wahl zum ersten Vorsitzenden der 1913 gegründeten "Neuen Münchner Secession", in der verschiedene Kunstrichtungen vertreten waren und Künstler wie Paul Klee , Alexander Kanoldt, Alexej Jawlensky, Heinrich Campendonk , August Macke, Erich Heckel , Max Pechstein , Max Beckmann und Hans Purrmann ausstellten.

Zu der Ausstellung wird, ebenfalls in Kooperation mit der Albert Weisgerber-Stiftung St. Ingbert, ein umfangreicher Katalog mit Textbeiträgen zu den bedeutendsten Themen Albert Weisgerbers und farbigen Abbildungen aller Exponate erscheinen.

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