Georgs-Pfadfinder Ein großes Jubiläum für die St. Ingberter Pfadfinderschaft

St. Ingbert · Die St. Ingberter Georgs-Pfadfinder feiern an Fronleichnam, 31. Mai, ihr 90-jähriges bestehen. Es war im Jahre 1927, als Joseph Gehring und seine Freunde im Fremdsprachenunterricht von der englischen Pfadfinderbewegung durch deren Initiator Lord Baden-Powell erfuhren. Angetan von der raschen globalen Entwicklung wollten auch sie Pfadfinder werden. Ausschlaggebend hierzu war im Sommer 1928 das Kennenlernen einer österreichischen Gruppe Georgspfadfinder, die auf ihrer Sommerfahrt hinter der Pfarrkirche St. Josef ihr Lager aufgeschlagen hatten. Man tauschte sich aus und es entstanden unter dem St. Ingberter Stammesführer Franz Rebmann noch im gleichen Jahr die Georgspfadfinder, die ihre ersten öffentlichen Auftritte 1929 am Gottbekenntnistag und während der Fronleichnamsprozession hatten. Ab 1930 gehörten die St. Ingberter Pfadfinder der neu gegründeten Landespfadfinderschaft IV in Speyer an. In den folgenden Jahren wuchs die Pfadfindergruppe stetig an.

Man beschäftigte sich mit der Probenordnung. Derjenige, der nach einem Jahr die Probenordnung erfolgreich bewältigt hatte, durfte sein Pfadfinderversprechen ablegen und die Georgslilie am Klufthemd tragen. Somit fühlte man sich fortan als echter Pfadfinder, dessen Ziel auch die beiden weiteren Grade war. Man unternahm mit den Pfadfindern Ausflüge in den Pfälzer Wald, nahm an Wallfahrten teil. Nach der Volksabstimmung 1935 begann für alle Vereine und Jugendverbände eine schwere Zeit. Es folgten Verbote und Gleichschaltung der Vereine. Die Pfadfinder konnten sich dagegen erfolgreich bis zu einem gesetzlichen Verbot 1938 wehren. Sie war die letzte freie katholische Jugendorganisation. Doch bereits ab 1946/47 lebte unter Franz Schlager die Jugendorganisation der Pfadfinder wieder auf. Seitdem ging es stetig bergauf. Die Pfadfinder unternahmen wieder Fahrten, führten Sommerlager durch, betätigten sich in der Pfarrei und nahmen an kirchlichen Veranstaltungen teil. Mehrfach wechselten die Pfadfinder ihr Pfadfinderheim, weil man durch die wachsenden Gruppen mehr Raum brauchte. So ist die Pfarrei St. Franziskus seit etwa 1964 die Heimat der Pfadfinder, weil es dort genügend Gruppenräume für die Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover gibt. War das Pfadfinderdasein anfangs nur für Jungen zugänglich, öffnete es sich im Laufe der Jahre auch für Mädchen und evangelische Kinder und Jugendliche.

Neben zahlreichen interessanten Fahrten, beteiligen sich heute die Pfadfinder der Pfarrei St. Franziskus unter anderem an der Fronleichnamsprozession, führen im Frühherbst ein Stammesfest durch und sammeln mit verschiedenen Aktionen Geld für ihre interessanten Aktivitäten. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, den Kindern und Jugendlichen mit den Pfadfinderregeln einen guten Leitfaden zu bieten. Sie lernen bei den Pfadfindern neben sozialem Verhalten auch die Natur zu schätzen und zu schützen. Viele ehemaligen Pfadfinder halten auch heute noch den Kontakt zu den Georgspfadfindern, getreu dem Motto „einmal Pfadfinder – immer Pfadfinder“.

Diese 90 bewegten Jahre gilt es, gebührend zu feiern. Dies geschieht am Fronleichnamstag, 31. Mai. Rund um die Kirche St. Franziskus laden die Pfadfinder St. Ingbert ab 12 Uhr zum Pfadfinderfest ein.

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