Ein feuriges Meisterprogramm

Homburg · Es ist wieder einmal angerichtet im Homburger Saalbau, auch musikalisch. Mit neun Meisterkonzerten wartet die neue Saison auf, darunter eine Meisterin von morgen. Ansonsten ist es auch eine illustre Runde der großen Namen von Geigerin Baiba Skride bis zu Pianist Rudolf Buchbinder.

 Cellist Daniel Müller-Schott setzt am 5. Juni 2014 gemeinsam mit L'arte del mondo den Schlusspunkt der Meisterkonzerte. Foto: Maiwolf

Cellist Daniel Müller-Schott setzt am 5. Juni 2014 gemeinsam mit L'arte del mondo den Schlusspunkt der Meisterkonzerte. Foto: Maiwolf

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Es wird heiß in der kommenden Saison im Saalbau und leidenschaftlich. Das jedenfalls lässt sich aus dem Motto schließen mit dem Markus Korselt, der künstlerische Leiter der Homburger Meisterkonzerte, die neue Saison überschrieben hat. "Con Fuoco", übersetzt also so viel wie "mit Feuer" steht über der musikalischen Reihe.

Es ist aber auch ein echtes Feuerwerk der großen Namen, die sich ab September hier einfinden werden. Pianist Rudolf Buchbinder ist zum Beispiel darunter oder auch seine Künstlerkollegin Elisabeth Leonskaja (Konzert-Überblick siehe Infokasten). Auch der Cello-Tradition wird wieder gefrönt, nach den zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker ist es diesmal zum einen Jan Vogler, der am 14. November mit Geigerin Mira Wang auf die Bühne tritt und unter anderem Variationen über "God save the King" (Ghys/Servais) mitbringt. Zum anderen spielt Daniel Müller-Schott gemeinsam mit dem Ensemble L'arte del mondo zum Abschluss der Meisterreihe unter anderem Joseph Haydns Cellokonzert in C-Dur.

Hier wie gleich zu Anfang der Meisterreihe, den das Württembergische Kammerorchester Heilbronn am 26. September zusammen mit Geiger Linus Roth bestreitet, steht übrigens Korselt selbst am Dirigentenpult. Größen der Musikwelt sind aber auch die beiden Schwestern Baiba und Lauma Skride, die im Januar nach Homburg kommen.

Das Feuer findet sich aber nicht nur bei den Namen, auch in der Musik. Da kommt es ja bekanntlich öfter mal vor, wenn die Bezeichnung "con fuoco" über den Noten steht. Korselt selbst schlägt den assoziativen Bogen des Ausdrucks zu warm, vital, intensiv, impulsiv, heißblütig, leidenschaftlich, mitreißend, begeisterungsfähig, mutig und kraftvoll.

So sei denn im Programm auch häufig der Name Ludwig von Beethovens zu finden, schreibt Korselt in seinem Vorwort. Zum Beispiel auch im Konzert Nummer zwei, in dem ein mit vier Bläsern und einem Klavier besetzten Quintett aufspielt. Zu hören ist da zum einen der aus der vergangenen Saison noch stark nachklingende Fagottist Guilhaume Santana, aber auch Philippe Tondre, einer der führenden Oboisten seiner Generation. Dem Thema Leidenschaft, auch mit dem feurigen Motto verbunden, hat sich schon im Namen das Kuss-Quartett verschrieben, obwohl der Name wohl auf Jana Kuss (Geige) zurückzuführen ist.

Immerhin spielt das renommierte Ensemble aber in Homburg am Vorabend des Valentinstags im Februar. "Reiner Zufall", meint Markus Korselt. Zuhören lohnt sich aber an diesem wie an all den anderen Donnerstagabenden in Homburg ganz bestimmt - um dann mit herzerwärmender Musik im Ohr nach Hause zu kommen.

 Die Schwestern Baiba und Lauma Skride sind am 23. Januar in Homburg zu hören. Foto: Marco Borggreve

Die Schwestern Baiba und Lauma Skride sind am 23. Januar in Homburg zu hören. Foto: Marco Borggreve

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Hintergrund Karten für die Meisterkonzerte kosten 21,50/19,50 Euro, ermäßigt 16,50/14,50 Euro. Für die Konzerte am 26. September und am 5. Dezember wird ein Aufpreis von fünf Euro erhoben, das Konzert am 5. Juni kostet zehn Euro mehr. Zum Abo zu 144/132 Euro gehören die acht Meisterkonzerte plus der Abend "Meister von morgen". Karten: im Kulturamt, Rathaus, Am Forum, Tel. (0 68 41) 10 11 68 und übers Internet. Info: www.homburg. de (Unterpunkt Kultur). Die Konzerte, jeweils donnerstagsabends, im Überblick: 26. September: Württembergisches Kammerorchester Heilbronn mit Linus Roth (Violine), 10. Oktober: Klavierquintett, 14. November: Jan Vogler (Cello), Mira Wang (Violine), 5. Dezember: Rudolf Buchbinder (Klavier), 23. Januar: Baiba und Lauma Skride (Violine und Klavier), 6. Februar: Kuss Quartett, 20. März: Elisabeth Leonskaja (Klavier), 15. Mai: "Meister von morgen", Anny Hwang (Klavier), 5. Juni: L'arte del mondo mit Daniel Müller-Schott (Cello). ust

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