Neujahrsempfang Ein festlicher Abend voller Nachhaltigkeit

St. Ingbert · Traditioneller Empfang von Stadt sowie Handel und Gewerbe: Über 600 Gäste feierten in der Stadthalle den Start ins neue Jahr.

 Oberbürgermeister Hans Wagner (vorne Dritter von links) und Nico Ganster, der Vorsitzende des Vereins Handel und Gewerbe (Fünfter von links), stießen am Dienstagabend mit hunderten Besuchern in der Stadthalle auf das neue Jahr an.

Oberbürgermeister Hans Wagner (vorne Dritter von links) und Nico Ganster, der Vorsitzende des Vereins Handel und Gewerbe (Fünfter von links), stießen am Dienstagabend mit hunderten Besuchern in der Stadthalle auf das neue Jahr an.

Foto: Cornelia Jung

Der Zuspruch beim Neujahrsempfang, zu dem die Stadt und der Verein Handel und Gewerbe am Dienstagabend in die St. Ingberter Stadthalle gebeten hatten, war wieder riesig. Das Besucherdefilee zum Auftakt wollte nicht enden. Oberbürgermeister Hans Wagner, seine Gattin Karin Lefebre-Wagner und Nico Ganster, der Vorsitzende von Handel und Gewerbe, schüttelten eine geschlagene Stunde lang mit guten Wünschen für 2017 die Hände der geschätzt über 600 Gäste. Erneut waren fast alle vertreten, die in der Mittelstadt in Politik und Wirtschaft sowie im Vereinsleben Rang und Namen haben.

Der Rahmen in der sich zusehends füllenden Halle schien von Beginn an altbekannt – unter anderem mit Schornsteinfegern als Glücksbringer und der St. Ingberter Bergkapelle als schwungvoller musikalischer Begleitung auf der Bühne. Die Ansprache bei dem Empfang folgte dann um halb acht nach dem in der Amtszeit von Hans Wagner bewährten Redemuster. Der Oberbürgermeister und der Handel-und-Gewerbe-Chef Nico Ganster kommentierten im Wechsel Folien mit Fotos und Infos aus dem Stadtgeschehen, die auf einer Leinwand gezeigt wurden.

Das große Thema für das Redner-Duo war dabei die Nachhaltigkeit. Der bewusste Umgang mit Umwelt und Natur, der ein Alleinstellungsmerkmal für die Biosphärenstadt darstellen soll, wurde mit vielen kleinen und großen Beispielen aus dem vergangenen Jahr verdeutlicht. Oberbürgermeister Hans Wagner zeigte sich dabei noch immer begeistert und angetan von den Eindrücken bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Bei diesem Wettbewerb hatte es St. Ingbert im Dezember letzten Jahres bekanntlich bei den mittleren Städten bundesweiten unter die besten Drei geschafft. „Wir sind nur um Haaresbreite am ersten Platz vorbeigeschrammt“, sagte Wagner. „Schon durch die Nominierung zum Nachhaltigkeitspreis ist St. Ingbert aber in ganz Deutschland bekannt geworden. Und das spornt uns alle an.“ OB und Verwaltung seien fest entschlossen, einen neuen Anlauf zu unternehmen, wenn der Nachhaltigkeitspreis im kommenden Jahr wieder vergeben werde. „Ich bitte schon jetzt alle Bürger um Ideen zur Nachhaltigkeit, damit es 2019 mit dem ersten Platz klappt“, so Wagner.

Nico Ganster, der mit seinen Kommentaren die Wirtschafts-Themen übernommen hatte, wünschte sich mehr Miteinander in der Stadt und mehr solcher Konzepte, wie sie bei der Nachhaltigkeit zu erkennen seien. Der Chef der St. Ingberter Händler warb gleichzeitig um Toleranz im Umgang mit Veranstaltungen und weniger Regelwut, die den Handel hemmt. „Es kann nicht sein, dass die großen Giganten vergleichsweise weniger Steuer zahlen müssen als die kleinen Unternehmen“, meinte Ganster.

Ehe ihn seine deutlich angekratzten Stimme vollends im Stich ließ, setzte der Oberbürgermeister zum Schluss noch betont politische Akzente. Zum einen mit dem Verweis auf die Finanzlage der Mittelstadt. Die will der OB nach Fastnacht den Bürgern auch in einer Informationsveranstaltung erläutern. Zum anderen mit Verweis auf die Drohung, ihm einen Staatskommissar zur Seite zu stellen. Er habe nichts verbrochen. „Auslöser dieser Sache waren vier Fraktionen im Stadtrat, denen es mit zwei Beschlüssen nicht schnell genug gegangen ist“, sagte Wagner. Würde dieser Maßstab immer gelten, säße in jeden zweiten Rathaus im Saarland oder sogar in Deutschland ein Sparkommissar.

Ebenso nach- wie reichhaltig war dann das Neujahrsgericht. Den Gästen in der Stadthalle wurden Quark und Pellkartoffeln serviert, „ein leckeres, veganes Gericht – passend zur nachhaltigen Biosphärenstadt“, wie der OB befand.

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