Das große Thema der diesjährigen Fastnachtskampagne bei den Mauleseln ist "Party", und die ging am Samstagabend mit der Kappensitzung über die Bühne. Zu Beginn kamen die Zombies der Kindergarde mit Musik von "Thriller" bis zur "Rocky Horror Picture Show", denen der Pianomann mit einem musikalischen Jahresrückblick folgte. Mit "Hello", "Ich heb' ab" forderte er die Narren zum "Dance with me" auf. Er fände es "Bambus", das erste Mal bei der Oberwürzbacher Sitzung dabei zu sein, bevor er daheim auf der Couch "rumoxidiere".

Die Jüngeren im Saal wüssten schon, wie das zu verstehen sei und gab den Faaseboze 50 plus nach der Jugendsprache gerade noch einen kurzen Exkurs in die Welt von Smartphone und Co. Kreuzfahrer, Vegetarier , Castings, der VW-Skandal, der Eurovision Song Contest, dies alles wurde in der Bütt verarbeitet, "nur zwei Themen machen mich ratlos, Flüchtlinge und Terror", so Jonas Degen. Seine musikalische Antwort traf mit "Eins kann mir keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben" genau den Nerv des Publikums. So ähnlich hielten es auch die Rohrbacher Stampesstrampler, die mit ihrem RCV auf drei mal elf Jahre Fastnachtseinsatz zurückblicken und sich in der "Party des Jahres" in Abendrobe selbst feierten. "Hey das geht ab, wir feiern die ganze Nacht", schloss sich die hauseigenen Juniorengarde den Feierlichkeiten an und auch das Wappentier, der Maulesel, wollte Party machen, kam vom Südhang in die Oberwürzbachhalle und grüßte den Saal mit einem dreifach "Iah". Dank ihm weiß nun auch der letzte Narr, wie so ein Maulesel eigentlich entsteht: "Auch ein Pferd aus gutem Haus, geht auf der Wies' gern nebenaus." Wahrscheinlich war das nach einer ähnlichen Sause wie am Samstag. Ebenfalls neu in der Bütt waren die "Metzgereifachverkäuferin und ihr Chef", die rappend Neues aus der Metz "verzählten", das Kobe-Rind und die Rezepte von "Lafer, Lichter und Konsorten" links liegen ließen, um zur Erkenntnis zu kommen, dass doch jeder ein Vegetarier sei, "weil wir alle mal ins Gras beißen".

Ein Partygast, der von Anfang an für ein Stimmungshoch sorgt, ist in Oberwürzbach immer gern gesehen, weshalb der Fidelius gleich von der Bütt weg bereits wieder für die nächste Session verpflichtet wurde. Der dem Gesprächskreis für anonyme Glatzenträger Entflohene mimte einen fastnachtsgeschädigten Joe Cocker , ließ Pe Werner vom "Kribbeln im Bauch" singen, dass "man niemals vergisst, wenn man zu viel Faasekiechelsche isst", um dann mit den Gästen "völlig schwerelos" in die Sektbar zu fliegen.

Thomas Oster, der Lokalmatador in der Bütt, hatte sich eigentlich schon aus dem aktiven Narrenleben zurückgezogen, kam aber am Samstag zurück, um "euch noch e kurzes Ding zu verzählen". So vom Hausarzt, der verhaftet wurde, weil er ein halbes Hähnchen gesund schrieb. Er wolle eine lustige, lehrreiche Rede halten, die aber keine Witze über Schwiegermütter, Pfarrer oder pigmentierte Mitmenschen enthalten solle, "also erzähle ich euch von Untenrum". Genau da hatte der Mix aus tanzenden Kuckuck- und Mauleselmännchen, der einer Bierlaune entsprang, die Handtücher beim Schautanz positioniert, die so bühnentauglich gemacht wurden. Die Oberwürzbacher waren in Fahrt und auch nach dem Finale noch in Feierlaune. Denn wie hatte es im Song des Tanzes der Juniorengarde geheißen: "Hey DJ, wir woll'n noch nicht gehen, wir woll'n noch ein bisschen tanzen."

Zum Thema:

Auf einen BlickEs wirkten mit: Tanz: Kindergarde, Juniorengarde, Aktivengarde, "Schräge Chaoten", Funkenmariechen Alina Essig und Maya Preiser des KVO "Die Maulesel", Stampesstrampler des RCV "Die Stampesse", Flowerboys und Tanzpaar Simon und Hannah Resch vom KV Bebelsheim, Männerballett Hassel; In der Bütt: Christoph Lesch als Fidelius, Thomas Oster, Daniel Uhl als "Goldischer Esel", Maren Hartz und Nico Petermann vom KVO, Jonas Degen als der Mann mit dem Piano von der KG "Grüne Nelke" Dudweiler, Klaus Reichard als De Wuschd vom KV "Alleh Hopp" Spiesen; Musik: "Der gute Ton" mit Werner Fünffrock und Volker Klein. con