Ein Dorfplatz für alle Vereine

Aßweiler · Seit 25 Jahren bringt der Arbeitskreis Heimatgesichte Aßweiler die Historie des 750 Jahre alten Blieskasteler Ortsteils der Bevölkerung näher. Jüngste Veranstaltung war die Sonnwendfeier, neuestes Projekt ist ein Orts-Familienbuch.

 In Aßweiler beleben Karlheinz Kunkler, Arnold Ziehl, Horst Kiefer, Horst Witte, Lorenz Lenjoint, Gerold Witte und Erich Heib (v. l.) mit Heimatgeschichte das Dorfgeschehen. Foto: Hurth

In Aßweiler beleben Karlheinz Kunkler, Arnold Ziehl, Horst Kiefer, Horst Witte, Lorenz Lenjoint, Gerold Witte und Erich Heib (v. l.) mit Heimatgeschichte das Dorfgeschehen. Foto: Hurth

Foto: Hurth

Dass Aßweiler 159 Jahre älter ist als ursprünglich angenommen (1262 anstatt 1421), konnte durch intensive Recherchen des Arbeitskreises (AK) Heimatgeschichte nachgewiesen werden (wir berichteten). "Bereits in einem Weistum - bäuerliches Gewohnheitsrecht mit einem Bild der ältesten Gestaltung des Rechts-, Gesellschafts- und Kulturlebens - aus dem Jahre 1262 wird auf die freie Hofstatt Aßweiler, gelegen im heutigen Bereich Im Eck/Heiner Ziehl, verwiesen", blicken Horst Witte und Erich Heib auf die erste Nennung und Schreibweise zurück. Im Jahre 1967 habe der damalige Innenminister Ludwig Schnur die Schreibweise mit "ß" endgültig festgestellt und amtlich mit der Wappenverleihung urkundlich bestätigt. "Gegenüber anderslautenden Berichten ist klarzustellen, dass in Aßweiler schon im Jahre 1935 ein Rondell gebaut wurde, das zwar zur Entschärfung der schwierigen Straßeneinmündungen von Seelbach und Ommersheim her diente, jedoch in erster Linie durch die Olympischen Spiele 1936 in Berlin veranlasst wurde", weiß Erich Heib. "Denn es musste ein perfektes Straßennetz präsentiert werden, die Maßnahme war nach nur sieben Monaten fertig." Dann aber seien die Straßenplaner in den 70er Jahren auf die "glorreiche" Idee gekommen, das Rondell zu entfernen - die Folge waren tägliche lange Staus für die Autofahrer. Daher wurde, ähnlich dem ehemaligen Rondell, ein Kreisverkehrsplatz angelegt. "Für unseren Arbeitskreis Heimatgeschichte ist die landläufige Bezeichnung ,Kreisel' jedoch unzutreffend, denn historisch und in der Bevölkerung besteht immer noch das Rondell mit dem alten, prächtigen Lindenbaum", erwähnt Horst Witte die Tatsache, dass Aßweiler keinen der üblichen Verkehrskreisel aufweise.

Die Pflege und Bepflanzung des Rondells hat der OGV Aßweiler übernommen, ebenso die der schmucken, prächtigen Blumenampeln an den Straßen des Ortes und am neuen Treffpunkt, dem Dorfplatz. "Der von Besuchern als schönsten Dorfplatz im Stadtgebiet angesehene beliebte Platz mit seinem Biergarten steht in Absprache mit mir allen Ortsvereinen zur Verfügung", betont Ortsvorsteher Karlheinz Kunkler, zugleich Vorsitzender des OGV.

Seit 25 Jahren gibt es nicht nur den AK Heimatgeschichte. Seit dieser Zeit, also ein Jahr früher als Blieskastel mit Le Creusot, pflegt Aßweiler eine aktive Dorfpartnerschaft mit dem 800 Jahre alten Asswiller im Elsaß. Am 13. Juli führt wieder eine Bürgerfahrt nach Frankreich, der AK Heimatgesichte ist ebenfalls mit an Bord. Als besonders eifrige Freunde der Partnerschaft gelten Walter Rink, oft zum Angeln am dortigen Weiher, sowie Edwin Schöndorf, der die Deckung seines Bedarfs an Hühnereiern vor Ort mit dem Besuch von Freunden verbindet. Die Bürger beider Orte warten gespannt auf die Fertigstellung des nächsten Projektes der Heimatkundler.

Unter Leitung von Horst Helle und Heinz Bohr ist ein Orts-Familienbuch mit Namen aus der Großpfarrei Aßweiler/Biesingen/Seelbach in Arbeit. Das Werk soll 2014 vorgestellt werden. Bis dahin macht der Arbeitskreis mit Treffen, Wanderungen und Vorträgen auf sich aufmerksam.

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Auf einen BlickDen Arbeitskreis Heimatgeschichte leiten im kleinen Jubiläumsjahr Horst Witte, Erich Heib und Horst Helle als Vorsitzende. Schriftführer ist Wolfgang Müller, Kassierer Gerald Witte, Beisitzer Lorenz Lenjoint, Arnold Ziehl und Horst Kiefer. hh

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