Ein Dokument des Familienlebens der Familie Bach

Schwarzenacker/Blieskastel. "Sagt's meiner Frau", so lautet der Titel der musikalisch-literarischen Soiree von Franz Biet, die am Sonntag, 3. Juni, um 17 Uhr im Edelhaus des Römermuseums Homburg-Schwarzenacker stattfindet

 Karin Biet (Sopran) bei der Bach-Soiree in der Orangerie in Blieskastel. Foto: Jörg Martin

Karin Biet (Sopran) bei der Bach-Soiree in der Orangerie in Blieskastel. Foto: Jörg Martin

Schwarzenacker/Blieskastel. "Sagt's meiner Frau", so lautet der Titel der musikalisch-literarischen Soiree von Franz Biet, die am Sonntag, 3. Juni, um 17 Uhr im Edelhaus des Römermuseums Homburg-Schwarzenacker stattfindet. Nachdem das Ensemble um Franz Biet bereits im vergangenen Jahr seine Soiree um Johann Christian von Mannlich sehr erfolgreich aufführte, widmet sich das neue Werk des Autors dem Musiker Johann Sebastian Bach. Auf des Komponisten glückliche Schaffensperiode in Köthen fielen im Juli 1720 überraschend tiefe Schatten. Seine Frau Maria Barbara starb plötzlich und unerwartet. Auch die zweite Ehe mit der am Köthner Hof engagierten Sängerin Anna Magdalena Wülken wird glücklich wie die erste. Sie schenkt ihm 13 Kinder.Anna Magdalena wird nicht nur der gute Geist im Hause des Thomaskantors in Leipzig, sie wird auch seine musikalische Partnerin. Zeugnis davon legt jenes denkwürdige Clavier-Büchlein aus dem Jahr 1725 ab, das heute vielen als "Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach" vertraut ist und wohl zum bekanntesten aus Bachs Nachlass gehört, heißt es. Es ist ein Dokument des Bach'schen Familienlebens. Bach steigt aus den hohen Gefilden der hehren Kunst herab und nimmt in seinem Wohnzimmer Platz, umgeben von seinen Kindern, seiner Frau, zahlreichen Schülern und Gästen. Und wozu? Eine Hausmusik soll's geben, freilich auf höchstem Niveau. So steht auch im Mittelpunkt der Soiree ein Konzert mit eben denselben Werken, welche die Bachs im häuslichen Kreis musizierten: Eingebettet ist die Musik in die "Kleine Chronik der Anna Magdalena Bach", einen biografischen Abriss ihrer 29 Jahre währenden Ehe, der sich an Esther Meynells gleichnamiges Buch anlehnt. Jedoch ist er angereichert mit Gedichten, Historien, Histörchen aus dem Alltag der Musikerfamilie, deren Nöte und Sorgen stets von Bachs Musik überstrahlt werden.

Aber nicht nur die Anhänger klassischer Musik, auch die Freunde des Jazz kommen auf ihre Kosten, ist doch Bach unter den Klassikern derjenige, dessen Kompositionen wie von selbst mühelos "swingen". Für musikalische Vielfalt sorgt das Aufgebot an Sängern und Instrumentalisten: Karin Biet, Susanne Gastauer, Matthias Rajczyk, Christoph Nicklaus, Julia Ewert-Schmidt, (Violine), Gregor Berg, (Violoncello), Markus Schaubel (Cembalo/Klavier) und Georg Dusemond (Schlagzeug). Als Sprecher wirken mit: Angelika Kauffmann, Klaus Völker und Gerd Schlaudecker. Franz Biet moderiert. red

Karten kosten acht, ermäßigt fünf Euro. Erhältlich sind sie im Vorverkauf im Amt für Kultur und Tourismus der Kreisstadt Homburg, Römermuseum, im Stadtbus-Büro, Talzentrum.

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