Ein Derbysieg wie im Rausch

St. Ingbert. Laut war der Jubel auf Seiten der SGH St. Ingbert schon fünf Minuten vor der Schluss-Sirene. Gerade waren die Gastgeber mit 33:30 in Führung gegangen und Gästetrainer Miodrag Jelicic wollte seine Jungs des TV Homburg in einer Auszeit noch einmal heiß machen. Dem TVH gelang auch gleich ein Treffer, es sollte allerdings der letzte sein

 SGH-Spieler Jelle van Donkersgoed, hier beim Torwurf, verzog auch später sein Gesicht vor Schmerzen. Er kugelete sich beim Derbysieg gegen den TV Homburg die linke Schulter aus. Foto: Strobel

SGH-Spieler Jelle van Donkersgoed, hier beim Torwurf, verzog auch später sein Gesicht vor Schmerzen. Er kugelete sich beim Derbysieg gegen den TV Homburg die linke Schulter aus. Foto: Strobel

St. Ingbert. Laut war der Jubel auf Seiten der SGH St. Ingbert schon fünf Minuten vor der Schluss-Sirene. Gerade waren die Gastgeber mit 33:30 in Führung gegangen und Gästetrainer Miodrag Jelicic wollte seine Jungs des TV Homburg in einer Auszeit noch einmal heiß machen. Dem TVH gelang auch gleich ein Treffer, es sollte allerdings der letzte sein. In den Schlussminuten spielte die SGH wie im Rausch und gewann das Saarpfalz-Derby am Ende mit 37:31 (16:16) deutlich.Fast 250 Zuschauer hatten am Samstagabend in der Ingobertushalle die Heimmannschaft stark nach vorne getrieben. "Die Stimmung heute Abend war absolute Weltklasse", fand Jadran Pesic, überragender SGH-Schlussmann, und gab zu: "Ich bin immer noch ein wenig sprachlos." Das waren auch die Spieler des TV Homburg. Viele wollten gar nichts sagen, am Ende erbarmte sich Spielmacher Christian Boscolo: "Das Ergebnis fällt sicherlich zwei, drei Tore zu hoch aus. Auch wir hatten zwischenzeitlich die Chance zu gewinnen, haben aber in der Schlussphase häufig zu früh abgeschlossen und so gegnerische Tempogegenstöße ermöglicht."

Beide Mannschaften gingen von Beginn an ein hohes Tempo und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch (3:4, 9. Minute, 10:9, 18.). Kurz vor dem Seitenwechsel schien es, als könnten die Gastgeber erstmals davonziehen (16:13), doch Homburg glich mit dem Pausenpfiff aus. "Wir hatten den Gegner eigentlich ganz gut im Griff, haben uns aber leider nicht dafür belohnt. Dass wir dann so kurz vor der Pause den Ausgleich kassieren, ist nicht leicht zu verdauen", meinte SGH-Torwart Pesic. Und tatsächlich: Nach dem Seitenwechsel war plötzlich der TVH am Drücker und ging nach 40 Minuten mit 23:21 in Führung. Doch das Blatt wendete sich erneut (29:26, 48.).

"Es war das erwartete Derby auf Augenhöhe. Bis zum 30:30 dachte ich, für uns ist heute etwas drin. Leider hatten wir in der Schlussphase einen Black Out", monierte TVH-Trainer Jelicic. "Der St. Ingberter Sieg geht daher schon in Ordnung. Unsere Fehler wurden knallhart bestraft." Die Aufmerksamkeit von SGH-Trainer Mirko Schwarz galt nach dem Spiel erstmal seinem Kreisläufer Jelle van Donkersgoed, der sich in einer unglücklichen Abwehraktion kurz vor dem Ende die linke Schulter ausgekugelt hatte. "Wir haben den Derby-Sieg teuer bezahlt. Aber natürlich ist die Freude und Erleichterung trotzdem groß. Wir waren heute von Beginn an heiß und haben uns endlich mal für unsere Arbeit belohnt."

SGH-Tore: Sebastian Diener, Philipp Michel je 8, Thorsten Blaumeiser, Michael Bauer je 5/2, Marc Hoffmann 4, Christian Schauer, Jelle van Donkersgoed, Dirk Blaumeiser je 2, Thijs van Donkersgoed 1.

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