Ein Besuch bei polnischen Freunden

St. Ingbert. Am Albertus-Magnus-Gymnasium wurde dieses Jahr erstmalig ein Schüleraustausch mit einer polnischen Schule durchgeführt. Nachdem deutsche Schüler bei einem Seminar über Atomkraft in Cattenom Schüler aus Polen und der Ukraine kennengelernt hatten, wurden sie im Rahmen dieses Seminars zu dem Combo-Konzert des AMG eingeladen, das Begeisterungsstürme bei den Gästen auslöste

 Der Schulleiter des St. Ingberter Albertus-Magnus-Gymnasiums, Hans-Georg Ochs (rechts), beim Empfang mit dem Bürgermeister von Jaslo. Foto: Schule

Der Schulleiter des St. Ingberter Albertus-Magnus-Gymnasiums, Hans-Georg Ochs (rechts), beim Empfang mit dem Bürgermeister von Jaslo. Foto: Schule

St. Ingbert. Am Albertus-Magnus-Gymnasium wurde dieses Jahr erstmalig ein Schüleraustausch mit einer polnischen Schule durchgeführt. Nachdem deutsche Schüler bei einem Seminar über Atomkraft in Cattenom Schüler aus Polen und der Ukraine kennengelernt hatten, wurden sie im Rahmen dieses Seminars zu dem Combo-Konzert des AMG eingeladen, das Begeisterungsstürme bei den Gästen auslöste. Dies führte zu einer Einladung des polnischen Oberstufengymnasiums in Jaslo.

Elf Schüler der Klassenstufe 11 meldeten sich für diesen Austausch an. Dem Schulleiter des AMG, Hans-Georg Ochs, lag dieses Projekt so am Herzen, dass er es zusammen mit Brigitta Bubel-Wagner selbst begleitete. Die Zuordnung der Austauschpartner erfolgte über die Hobbys und wurde durch die polnische Deutschlehrerin Monika Lesniak organisiert. Wenige Tage vor der Reise kontaktierten die polnischen Schüler die deutschen Jugendlichen über das Internet, um erste Kontakte zu knüpfen. Während des Austausches, der unter dem Motto "Podkarpacia und das Saarland, so weit entfernt und doch so ähnlich" stand, verständigte man sich in Englisch, aber natürlich vermittelten die polnischen Schüler den St. Ingbertern polnische Wörter, umgekehrt war es nicht anders.

Das einwöchige Programm bestand aus einer Führung durch die Stadt Jaslo, die etwa die Größe von St. Ingbert hat. Außerdem wurde das Freilichtmuseum "Karpacka Troja" und der Kurort Krynica im Deskidy Gebirge besucht. Höhepunkt war die Fahrt nach Krakau. Dort stand die Besichtigung der Kathedrale auf dem Programm. Den Schülern wurde die Ehre erwiesen, den Nobelpreis des polnischen Poeten Milosz in seinem ehemaligen Arbeitszimmer in den Händen halten zu dürfen. Aufgrund der jüngeren Geschichte, aber auch wegen des im Vergleich zu Deutschland nicht ganz so hohen Lebensstandards gingen die St. Ingberter mit einer sensibilisierten Einstellung in den Austausch. Zweifel und auch die Vorurteile, die vor der Reise teilweise bestanden, erwiesen sich als grundlos.

Große Gastfreundschaft

Besonders die schon erwähnte außergewöhnliche Gastfreundschaft hinterließ bei den Gästen aus dem Saarland einen bleibenden Eindruck: "Ich war von der Gastfreundschaft der polnischen Familien sehr beeindruckt", so Lilli Wagner. Am Ende der Reise waren sich alle einig, dass man in vielerlei Hinsicht profitiert und diesen Austausch an die nächsten Klassenstufen nur weiterempfehlen kann. Hannah Dickert war angetan: "Ich habe viele neue Bekanntschaften gemacht, konnte mein gelerntes Englisch anwenden, und Einblicke in das Leben einer polnischen Familie bekommen. Dabei habe ich gemerkt, dass das Leben dort doch sehr ähnlich ist." Jetzt freut man sich beiderseits schon auf den Gegenbesuch im nächsten Jahr. Auch Britta Bubel-Wagner, begleitende Lehrerin, kann dem Austausch nur viel Positives abgewinnen. "Der Kontakt war spannend, trotz Sprachbarriere und der anfänglichen Unsicherheit auf beiden Seiten der Schüler wurde schnell klar, wie ähnlich die Jugendlichen denken und fühlen. Es entstand dann eine harmonische Gemeinschaft."

Der Schulleiter Hans-Georg Ochs selbst war mit dem Ablauf des Programms sehr zufrieden. "Sie haben uns mit großer Offenheit und Herzlichkeit empfangen. Und das vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Deutschen die Stadt Jaszlo im September 1944 aufgrund der herannahenden Roten Armee evakuiert und zu 97 Prozent zerstört hatte." red

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