Ein Auge auf die Wirtschaft haben

St Ingbert · Der Kreisvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU, Manfred Herges, wirft einen Blick auf die Biosphäre. Er weist darauf hin, dass dort auch die Wirtschaft nicht vergessen werden dürfe.

 Bei diesem Anblick bekommt man Lust auf eine herbstliche Wanderung in der Biosphäre. Doch es sollte auch bedacht werden, dass die Region von etwas leben muss. Foto: Saarpfalz-Touristik/Elke Dubois

Bei diesem Anblick bekommt man Lust auf eine herbstliche Wanderung in der Biosphäre. Doch es sollte auch bedacht werden, dass die Region von etwas leben muss. Foto: Saarpfalz-Touristik/Elke Dubois

Foto: Saarpfalz-Touristik/Elke Dubois

Landrat Theophil Gallo hatte vor kurzem gesagt, dass die Fortführung eines Kalksteinbruchs womöglich den Biosphärenstatus gefährden könnte (wir berichteten). Den Bericht, der in unserer Zeitung dazu erschienen ist, las der Kreisvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT), Manfred Herges.

Kurzerhand entschloss er sich, sich zu diesem Thema zu äußern. Bei einem Besuch in unserer Redaktion sagt er: "Ich glaube nicht, dass die Fortführung eines Kalksteinbruchs in der Zukunft den Biosphärenstatus gefährden würde. Aber wenn es so wäre, sei die Frage erlaubt, ob der Biosphärenstatus die Zukunft der Wirtschaft in unserer Region und insbesondere in St. Ingbert gefährdet." Herges fragt weiter, ob die Polik hier wirtschaftsfeindlich sei. Herges: "Bekommen andere Betriebe, die nicht in das politische Bild der Verantwortlichen passen, Probleme in der Biosphäre, wenn sie sich in Zukunft weiterentwickeln wollen?"

Auch stellte er die Frage, ob das Ziel eine Entindustrialisierung der Region sei und ob mit Emotionen Ängste vor der Wirtschaft geschürt würden. Herges jedenfalls ist sich sicher, dass man mit Angst keine gute Politik machen könne.

Neben dem Schutz der Umwelt und schönen Wanderwegen sollte man laut Herges auch die Wirtschaft und die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze in der Region im Auge behalten. Seiner Meinung nach habe sich die Region aber durchaus positiv entwickelt.

Beides sei wichtig - die Biosphäre Bliesgau und die wirtschaftliche Situation in der Region. Herges betont: "Ich sehe hier keine Gefahr in Verzug. Dass ich mich zu diesem Thema äußere, ist präventiv zu verstehen." Er habe nicht das Gefühl, dass die Wirtschaft gegängelt würde, ,,aber es ist auch wichtig, dass man die Wirtschaft wirtschaften lässt und der zweite Streich nicht auf den ersten folgt."

Zudem erinnerte Herges daran, dass dieses Thema bereits seit längerem nicht mehr diskutiert worden sei. "Als sich unsere Region mit der Stadt St. Ingbert gemeinsam um den Status einer Biosphäre beworben hatte, gab es bereits im Vorfeld manche Diskussionen und auch Bedenken seitens der Wirtschaft, ob dieser Status möglicherweise auch mit Nachteilen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung von Industrie und Gewerbe verbunden sein könnte", erinnert sich Herges.

Die Fürsprecher für eine Biosphäre hatten aus Herges' Sicht damals an zwei Fronten zu kämpfen gehabt: "Zum einen mussten sie der Unesco bei der Bewerbung verdeutlichen, dass unsere Region dem Biosphären-Status würdig ist. Zum anderen mussten aber auch die Bedenken der Wirtschaft ausgeräumt werden, die Ängste um die Zukunft ihrer Unternehmen hatten."

Nun lebe man seit einigen Jahren in der Biosphäre und der Tourismus sei deutlich weiterentwickelt worden. Herges betonte aber auch, dass sich in der gewerblichen Wirtschaft einiges getan habe. "Es wurden Gewerbegrundstücke entwickelt und ausgebaut. Und es gab etliche Neuansiedlungen." Deswegen Herges Fazit: Es gelte auch in Zukunft, beide Seiten zu betrachten.

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