Gesangverein hassel Ursula Schäfer erhält den Ehrenbrief

Hassel · Seit 43 Jahren ist die engagierte Frau im Gesangverein 1881 Hassel sängerisch aktiv, seit 33 Jahren im Vorstand.

 Ursula Schäfer (Mitte) wurde für ihre 33-jährige Vorstandsarbeit im Gesangverein 1881 Hassel geehrt. Mit ihr freuen sich (von links) Helmut Schäfer, Roswitha Würtz, Erwin Lück und Siggi Schmidt.

Ursula Schäfer (Mitte) wurde für ihre 33-jährige Vorstandsarbeit im Gesangverein 1881 Hassel geehrt. Mit ihr freuen sich (von links) Helmut Schäfer, Roswitha Würtz, Erwin Lück und Siggi Schmidt.

Foto: Cornelia Jung

Ursula Schäfer ist seit 33 Jahren als Schriftführerin im Vorstand des Gesangverein 1881 Hassel aktiv. „Das macht sie toll und sehr akribisch“, lobte Chorleiter Erwin Lück deren Arbeit. Eigentlich hätte sie bereits vor acht Jahren das „Anrecht“ auf die Auszeichnung mit dem Ehrenbrief des Chorverbandes der Pfalz gehabt. Doch der Vorsitzende des Chores und Ehemann der aktiven Sängerin, Helmut Schäfer, „zog“ nicht so richtig, wie Lück lachend erzählt. „Als wir dann zum Hundertjährigen des evangelischen Kirchenchores in Hassel gesungen haben, kam der Rudi auf mich zu und sagte ,Wir machen das jetzt im Alleingang und gehen an Helmut vorbei‘“, so der Dirigent über sein Agreement mit Rudi Weber, Kassierer im Verein und ehemaliger Vorsitzender des Sängerkreises Blies. Lück war überrascht, wie unkompliziert das Procedere war. Ein einfacher Antrag habe ausgereicht. An einem Freitag im März habe man den Antrag an Siggi Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Kreischorverbandes Westpfalz-Blies geschickt, der ihn direkt an den Präsidenten des Chorverbandes der Pfalz, Hartmut Doppler, weitergeleitet habe. Und am Dienstag darauf sei der Ehrenbrief schon dagewesen.

Den galt es nun nach einer regulären Chorprobe als Überraschung zu übergeben. Siggi Schmidt war in den Proberaum des Chores, der Alten Schulturnhalle, gekommen und selbst da ahnte Ursula Schäfer noch nicht, dass er wegen ihr da ist. Erst als noch einige Medienvertreter auftauchten und einige neben ihr sitzende Sängerinnen immer wieder zu ihr schauten, schwante ihr wohl, dass es auch um sie ging, als Schmidt eine große Lanze fürs Ehrenamt brach. Er nahm Bezug auf den Chorverbandstag, den der Chor einige Tage zuvor in Hassel organisiert hatte und nach dem mit dem normalen Probenbetrieb nun wieder Ruhe in den Verein eingekehrt sei. Das Ehrenamt habe viele Namen und viele Gesichter. Aber egal, wie man es nenne, sei es gelebte Selbstverantwortung. „Das Gemeinsame ist, dass ehrenamtlich Tätige in irgendeiner Form immer für andere Menschen da sind, oft genau da, wo Not am Mann oder der Frau ist“, so Schmidt. In nahezu jedem Bereich des alltäglichen Zusammenlebend gebe es eine Form des ehrenamtlichen Engagements, dessen Spektrum weit gefächert sei.

Ohne die Ehrenamtlichen wie Ursula Schäfer könnten die inneren Strukturen eines Vereins nicht aufrecht erhalten werden. Die Freiwilligen investierten Zeit, Kraft und Nerven und zeichneten sich durch Ausdauer und Verlässlichkeit aus. „Wenn man sich darauf einlässt, eine ehrenamtliche Aufgabe zu übernehmen, dann kann man nicht einfach sagen ,Ich habe heute keine Lust.‘ Mit dem Ehrenamt übernimmt man Verantwortung und das ist in unserer Zeit keine Selbstverständlichkeit“,stelle Schmidt leider immer wieder fest. Es sei im Verlaufe immer schwerer geworden, Menschen für diese Aufgabe zu gewinnen. Deshalb „brauchen wir Menschen wie dich, liebe Ursula Schäfer“, sprach er die zu Ehrende nun direkt an. Seit 1976 ist sie im Gesangverein Hassel, wo sie zuerst im Sopran, später im Alt sang und singt. Dort wurde sie zehn Jahre später Schriftführerin und ist es bis heute. Bei der Gründung des Bliestal-Chores habe sie auch diesen Klangkörper in Wolfersheim verstärkt. „Ich kann dazu nur eines sagen – eine tolle Leistung!“, sagte Siggi Schmidt und bat die Sängerin, im Engagement um Chor und Verein nicht nachzulassen und „weiterhin als Vorbild für diejenigen da zu sein, die das Ehrenamt noch nicht für sich entdeckt haben.“ Neben der Urkunde gab es für die Geehrte noch Applaus von ihren singenden Mitstreitern und Blumen sowie eine Umarmung von der stellvertretenden Chorleiterin Roswitha Würtz.

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