Nahversorgung für Heckendalheim Das „Dorflädchen“ bietet Einkaufsservice

Heckendalheim · Ein Ehepaar hat sich in Heckendalheim seinen Traum von der Selbstständigkeit erfüllt. Es betreibt ein kleines Geschäft, das fast alles bietet, was im Alltag gebraucht wird.

 Steffi und Stefan Mohr betreiben das Dorflädchen in Heckendalheim.

Steffi und Stefan Mohr betreiben das Dorflädchen in Heckendalheim.

Foto: Jörg Martin

Aufmerksamen Menschen ist mit Sicherheit aufgefallen, dass sich gegenüber dem Dorfplatz in Heckendalheim in der letzten Zeit etwas verändert hat. Rechts neben dem Hotel-Restaurant Dorfkrug prangt in großen Buchstaben das Wort „Dorflädchen“ im Fenster. Hier haben sich Steffi und Stefan Mohr einen kleinen Traum verwirklicht.

Der Laden, der zuvor eine Bäckerei und ganz früher auch schon einmal ein Lebensmittelgeschäft war, ist in „Dalem“ normalerweise eher unter dem Begriff „Begasch“ bekannt. Die 44-jährige Steffi Mohr ist Arzthelferin von Beruf und war zuletzt bei einem Pflegedienst tätig. Irgendwann verfestigte sich der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung. „Es ist sicher gut, dass es überhaupt ein Geschäft im Ort gibt. Das ist auch für die älteren Leute wichtig“, bringt Mohr ihre Intension auf den Punkt.

Mit Senioren hatte sie zuvor auch schon zu tun. Dennoch war sie unzufrieden. Das Dorflädchen hat für die Kleinfamilie einen weiteren Vorteil: Töchterchen Franziska (3) kann mitkommen. Am Anfang sei ihr Umfeld durchaus etwas skeptisch gewesen, als sie mit ihrem Mann den Sprung aus einer sicheren Branche in die Selbstständigkeit wagte. Das Paar hat es nie bereut. Man setze auf lokale Lieferanten, betont Ehemann Steffen (49). So kommt etwa die Milch vom Ommersheimer Biolandhof Wack, die Wurst von Schwamm in Saarbrücken und Obst und Gemüse liefert das Früchteparadies Benny Wendel aus Ensheim. Die Backwaren stammen von der Bäckerei Fetzer in Biesingen und stellen das Kerngeschäft des „Dalemer“ Dorflädchens dar. „Die Tochter freut sich vor allem darüber, dass sie immer Schokolade hat“, scherzt der Vater.

Zudem gibt es Zeitungen und Zeitschriften zu kaufen. Manche Geschenkartikel und Bücher lokaler Autoren kann man in den Regalen ebenfalls finden. Und dann gibt es auch den Brötchen-Service mit dem man sich montags bis samstags Brötchen, Wurst, Obst und Gemüse nach Hause liefern kann. Attraktiv für Menschen, die nicht mehr mobil oder in Corona-Zeiten von Quarantäne-Auflagen betroffen sind, ist zudem der Einkaufsservice, den der Laden anbietet. „Alles, was wir nicht führen, gehen wir nach den Wünschen der Kunden für sie einkaufen“, erklärt Inhaber Steffen Mohr. Es gibt keinen Mindestbestellwert. Zwar komme ein individueller Lieferkostenzuschlag, der sich nach dem Aufwand berechnet, hinzu. Doch der sei überschaubar.

Viele Stammkunden schauen am Wochenende die Werbeprospekte durch, bestellen dann per Whatsapp und lassen sich das Ganze dann an die Haustür liefern. Dieses Angebot schlug vor einem Jahr, beim ersten Lockdown, ein wie eine Bombe, berichten die Mohrs im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch seien einige Kunden dem Geschäft danach treu geblieben. „Das waren Leute, die haben wir vorher noch nie gesehen“, blickt Steffi Mohr zurück. Und das, obwohl das Paar auch im Ort wohnt.

„Uns hat es früh erwischt“, schaut Steffen Mohr in Sachen Corona-Pandemie zurück. Nicht nur, dass es nach einem halben Jahr, in der wichtigen Anfangsphase der Existenzgründung, für Einbrüche sorgte. Auch die Lieferung für Vereine für deren Veranstaltungen fällt seit Frühjahr 2020 aus. Immerhin konnte man die vorletzte Fastnacht noch mitnehmen. „Die Leute sind froh, dass wir da sind. Vor allem die älteren Leute“, freut sich Steffi Mohr. Das mache sich auch an der Zahl der Dauerbestellungen bemerkbar.

Inzwischen kann man hier auch seinen Lottoschein abgeben. Und vielleicht setzt das Paar, trotz überschaubarem Platzangebot, auch noch die Idee mit einer Paketannahmestelle um. Sollten irgendwann wieder die Corona-Einschränkungen gelockert werden, kann man dort auch Kaffee trinken und sogar frühstücken; im Sommer sogar draußen vor der Tür.

Steffis Dorflädchen, St. Ingberter Straße 6, 66399 Mandelbachtal, Tel (06803) 95 80 828 und (0176) 31 78 93 22; geöffnet: Montag bis Samstag von 6.30 bis 11.30 Uhr, inzwischen zusätzlich auch mittwochs und freitags von 14.30 bis 17.30 Uhr.

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