Ortsrat St. Ingbert-Mitte Ehemals verwaiste Spielplätze kommen zu neuen Ehren

St. Ingbert · Familien wünschen sich in St. Ingbert schönere Plätze. Der Ortsrat schaute sich einen in die Jahre gekommenen Ort in der Schnapphahner Dell an.

 Ortsrat, Vertreter der Stadt und Anwohner der Schnapphahner Dell sammelten Vorschläge für die attraktivere Gestaltung des Spielplatzes.

Ortsrat, Vertreter der Stadt und Anwohner der Schnapphahner Dell sammelten Vorschläge für die attraktivere Gestaltung des Spielplatzes.

Foto: Cornelia Jung

Einigen St. Ingberter Spielplätzen drohte schon das Ende, da sie wenig frequentiert waren. Doch mittlerweile vollzieht sich ein Generationenwechsel. Viele junge Familien ziehen in Häuser, die vorher von Senioren bewohnt waren, und wissen die Flächen, wo ihre Kinder spielen können, wieder zu schätzen. Auch der Spielplatz am Ende der Schnapphahner Dell wird nun häufiger von jungen Familien aufgesucht. Doch er ist derzeit wenig anziehend. Eine kaputte Federwippe war in der Vergangenheit zwar abgebaut, aber nicht mehr ersetzt worden. Was noch steht, sei zwar laut Christian Lambert von der Stadt „in technisch einwandfreiem Zustand, aber in die Jahre gekommen“.

Damit sich dort etwas ändert, wendete sich eine Anwohnerin an den Ortsrat, der sich am vergangenen Mittwoch über den Zustand dieses Spielplatzes informierte. Enkel und die Nachbarskinder würden sich über eine etwas bessere Ausstattung freuen. Ortsvorsteher Ulli Meyer bestätigte, dass der Platz in einem Wohngebiet mit vielen Kindern ein anderes Gewicht hat als in einem Viertel mit Bewohnern um die 60plus. Ein aus Ästen gebautes Versteck im nahen Gehölz ließe erkennen, „dass der Spielplatz wieder mehr genutzt werde“, sagte Meyer. Er bat die anwesenden Eltern um Ideen zur Aufwertung des Platzes.

Ein Spielparadies wie in der Dorfmitte am Bach in Oberwürzbach wäre ihr Traum. Solch einer sei aber laut Lambert nicht finanzierbar. Gerade im vergangenen Jahr habe man mehrere Großgeräte auf Spielplätzen im Stadtgebiet angeschafft, wofür aber nicht in jedem Jahr Haushaltsmittel zur Verfügung stünden. Solche Spiellandschaften könnten von den Kosten her locker im fünfstelligen Bereich liegen. Auf der „abgespeckten“ Wunschliste der Anwohner stehen unter anderem eine Sitzgruppe, eine Drehscheibe, Wipptiere und ein Spielgerät mit Federung. Außerdem würde man die Vergrößerung des Sandkastens befürworten und vor allem dessen Verlagerung vom Waldrand weg, damit die Nadeln der unmittelbar daneben stehenden Bäume den Spielsand weniger verunreinigen. Ein Zaun, der Wildschweine und Hunde vom Platz fernhalten könne, mache laut Lambert wenig Sinn. „Statt Geld in einen Zaun zu stecken, investieren wir lieber in Spielgeräte“, so seine Meinung. Es gebe ein Budget für alle Spielplätze der Stadt, das sinnvoll aufgeteilt werden müsse. Doch er halte es für zweckdienlich, jetzt schon die Prioritäten festzulegen. Die Eltern befürworteten es auch, die großen Sandsteinquader, die als Umfassung dienen, wegen der Unfallgefahr zu ersetzen. Als Ersatz schlug Lambert eine Umfassung aus einem Recyclingprodukt vor. Dabei handele es sich um einen Kunststoff, der wie Holz aussehe sowie weich und wiederstandsfähig sei.

Im Ortsrat wurde die Prioritätenliste, die nach den Vorschlägen der Familien erstellt wurde, einstimmig angenommen. „Es ist gut, wenn das Wohnviertel auch durch Spielplätze attraktiver für Familien wird“, sagte Meyer. Nach dem Treffen mit dem Gremium freute sich eine junge Mutter jetzt schon, wenn sich von Seiten der Stadt wieder mehr um diesen Spielplatz gekümmert wird: „Der wird so schön, dann brauchen wir gar nicht mehr fortzufahren.“

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