Edle Steine in St. Ingbert „Edle Steine“ locken noch immer viele an
St Ingbert · Die Veranstalter vom Kulturamt der Stadt waren mit der Resonanz der Börse nach der Corona-Pause ebenso wie die Händler zufrieden.
„Ohhhh, Mama - schau‘ mal, die sind aber schön“, rief das kleine, schwarzhaarige Mädchen mit den langen Haaren seiner Mutter zu und konnte sich an den Angeboten am Stand gar nicht sattsehen. Auch die brünette Frau von Mitte 40 konnte sich am Samstagnachmittag von den angebotenen Schmuckketten auf der Bühne der Stadthalle kaum losreißen. Dort herrschte bei der Ausstellung „Edle Steine“ so richtig viel Auswahl. Zudem gab es eine gute Mischung aus verschiedenen Bereichen.
„Es war eine spontane Idee. Wir hatten eigentlich was anderes vor und uns umentschieden“, erklärte Hannah Detemple aus Neunkirchen unserer Zeitung die Hintergründe des Besuchs in der Mittelstadt. Die Traditionsveranstaltung wird umgangssprachlich als „Edelsteinbörse“ bezeichnet. Naheliegender Weise stand das Event mehr oder weniger im Zeichen von Corona. Und das nicht nur, weil die 2020er Auflage nicht stattfinden konnte. Das fing schon bei dem Thema Masken an. Ein Teil trug sie, trotz der Befreiung durch 3G, ein anderer hatte auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet. An die unsicheren Blicke, die sich die Besucher stellenweise gegenseitig zuwarfen, musste man sich erst einmal gewöhnen. „Es sind dieses Mal 38 Aussteller. Etwas weniger als beim letzten Mal 2019“, beschreibt Anne Schorr den Ist-Zustand. Manche Aussteller hätten durch die lange Zeit, in der generell keine Ausstellungen durchgeführt werden konnten, ihr Gewerbe aufgegeben. Immerhin dauerte diese Durststrecke gut eineinhalb Jahre. Doch dafür wären dieses Mal ein paar Neulinge dabei, so die Mitarbeiterin des Kulturamts.
Manche Stammaussteller hätten wohl auch etwas Angst vor Corona und mieden deshalb die Teilnahme. „840 Leute um 15.30 Uhr. Das ist super und mehr als gedacht“, freute sich Schorr über den guten Besuch. Der hatte sich etwas entzerrt. Gedränge gab es kaum bis wenig. Und dass, obwohl der Rathaus-Kuppelsaal, der sonst mit dazu gehörte, dieses Mal weggefallen war. „Wir sind zufrieden. Die Menschen hier sind ohnehin offener und freundlicher. Die Umsätze sind gut“, zog Marianne Zimmer eine Bilanz des ersten Tages. Die Frau aus Idar-Oberstein ist schon eine Weile bei der Messe dabei. Die St. Ingberter wären aufgeschlossener, was ihr gute Umsätze beschere. Zu 2019 gäbe es bei ihr keinen Unterschied. Ihr Angebot ist querbeet und sie bedient etwa mit Eldomithen und Bergkristallen, letztere ab einem Euro, die preiswertere Schiene.
Nicht weit vom Stand der Frau aus der Edelsteinstadt, waren Opale aus Mexiko und Brasilien zu kaufen. „Es waren vorher im Kuppelsaal mehr Leute und mehr Aussteller. Die trauen sich nicht. Doch hier ist es mit 3G gut geregelt“, analysiert Michaela Koske-Dreisbach die Situation. Über 40 Sorten Opale gibt es weltweit. Die Fachfrau aus Friedrichsdorf bei Bad Homburg hat davon die Hälfte der Sorten aus acht Ländern an ihrem Stand. Die Preise gehen von unter 100 Euro bis schnell in den vierstelligen Bereich. Im Konferenzsaal der Stadthalle fand derweil eine Sonderausstellung statt. Dabei ging es um Fossilien aus der Jurazeit von Solnhofen. Darunter verschiedene Krebssorten. Weitere Fossilien waren an einem Stand auf der Bühne der Stadthalle zu kaufen. Darunter auch Seevögel aus Frankreich. Zwei Raritäten gab es auch im Foyer im Erdgeschoss der Stadthalle: Ein neuer Stand von Martin Görgen aus Völklingen mit Opalen. Und gleich in der Nähe Besteck, dessen Griffe mit Steinen besetzt waren. Am gleichen Stand konnte man sich auch für drei Euro einen Beutel mit mehreren Trompetensteinen kaufen.
Für einen guten Zweck war die Tombola nahe der Treppe im Obergeschoss der Stadthalle vorgesehen: Hier konnte man Glänzendes gewinnen. Der Erlös ging an die Aktionen „Hilf-Mit“ (SZ) und „Herzenssache“ (SR).