DRK-Kreisverband St. Ingbert DRK bildet Job-Suchende zu Sanitätern aus

St. Ingbert · DRK-Kreisverbands-Geschäftsführer Roland Engel hat in der Rettungsdienstschule Saar in St. Ingbert die elf erfolgreichen Absolventen des Lehrgangs begrüßt.

 In der Rettungsdienstschule in St. Ingbert stellten Jobcenter und DRK-Kreisverband die Absolventen eines Rettungssanitäter-Lehrgangs vor.

In der Rettungsdienstschule in St. Ingbert stellten Jobcenter und DRK-Kreisverband die Absolventen eines Rettungssanitäter-Lehrgangs vor.

Foto: BeckerBredel

Der Kreisverband St. Ingbert im Deutschen Roten Kreuz (DRK) hat zusammen mit der Arbeitsagentur erstmals einen Kursus zum staatlich geprüften Rettungssanitäter für 15 Klienten der Jobcenter ausgeschrieben und zu Ende gebracht. Bei einer kleinen Feier in der ebenfalls in St. Ingbert beheimateten Rettungsdienstschule Saar (RDSS) hat DRK-Kreisgeschäftsführer Roland Engel die elf erfolgreichen Absolventen des Lehrgangs begrüßt. Kursleiterin Lisa Müller habe die meisten erfolgreich durch die Prüfung geführt, nur zwei seien durchgefallen, zwei weitere abgesprungen. Das Jobcenter als Maßnahmenträger, die Schule als Ausbildungsstätte und der DRK-Kreisverband als Träger der Rettungswachen, wo die Kursteilnehmer ihre praktische Unterweisung erhielten, hätten so gut zusammengearbeitet, dass man jetzt jedem erfolgreichen Teilnehmer auch ein Jobangebot machen könne. Das gelte auch für zwei, die noch gar keinen Führerschein hätten. Die könnten mit weiterer Unterstützung rechnen, müssten aber bis Ende der Probezeit ihre Fahrerlaubnis nachweisen. „Wir haben damit aber verhindert, dass sie gleichzeitig für die Abschluss- und die Führerscheinprüfung lernen müssen“, sagte Engel. Er sei guter Dinge, das die beiden das schaffen können.

In der Gruppe gab es einen hohen Migrantenanteil. Abbas Alkussin ist einer der Absolventen. Der Syrer ist seit vier Jahren in Deutschland, spricht bereits gut Deutsch und will im Rettungsdienst und Krankentransport in der DRK-Rettungswache in Blieskastel arbeiten. Dietmar Theis aus Bebelsheim ist der älteste unter den Teilnehmern, er ist 56. Der Maurermeister arbeitete lange auf dem Bau, pflegte dann jahrelang seine demente Mutter, wie er berichtet. Nach ihrem Tod wollte er nicht auf den Bau zurück, im Rettungsdienst sieht er eine gehaltvollere Arbeit. Er rechnet mit einer Anstellung in der DRK-Rettungswache in St. Ingbert. „Wir haben jetzt erstmals im Saarpfalz-Kreis ein solchen Angebot gemacht und hoffen auf einen weiteren Kurs“, sagte Engel. Dietmar Schönberger vom Jobcenter machte ihm Hoffnung. Schließlich gewinne man hier gut ausgebildete Mitarbeiter für eine Aufgabe, die selbst in Coronazeiten krisensicher sei. Bewährt habe sich der Einsatz von Sprachmittlern im Lehrgang. So seien fehlende Deutschkenntnisse gut ausgeglichen worden. „Trotzdem haben alle im Team ihre Deutschkenntnisse durch den Lehrgang verbessert“, sagte Engel. Die Mitarbeit in Kliniken, den Rettungswachen und die Kurse an der Schule hätten dem Spracherwerb sehr genutzt – ein guter Nebeneffekt. Schulleiter Mike Höll: „Für uns war es Neuland, mit so vielen Migranten zu arbeiten. Aber die Erfahrungen waren durchaus positiv – dank der Dolmetscher.“ Der DRK-Kreisverband St. Ingbert will weitere Kurse dieser Art mit der Arbeitsagentur anbieten.

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