Dramatik, Krämpfe und Riesenjubel

Wiebelskirchen · Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte spielt der TuS Rentrisch in der zweithöchsten saarländischen Fußball-Liga. Beim 1:0 im Relegationsspiel gegen Alsweiler gab es am Mittwoch eine dramatische Schlussphase – und zwei Aufstiegshelden.

Der TuS Rentrisch spielt in der nächsten Saison in der Fußball-Verbandsliga Nordost. Der Vizemeister der Landesliga Ost gewann am Mittwochabend vor 600 Zuschauern in Wiebelskirchen das Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen den Nordzweiten SC Alsweiler mit 1:0 (0:0) und steigt erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die zweithöchste Klasse des Saarlandes auf.

Für den Trainer war schon das Erreichen des Relegationsspiels ein Erfolg. Uwe Lang erinnerte daran, dass seine Mannschaft noch vor vier Wochen acht Punkte Rückstand auf Platz zwei hatte und keiner mehr an die Relegation glaubte. Dann aber gab Rentrisch in den letzten fünf Spielen keinen Punkt mehr ab und ließ die Mitkonkurrenten SV Rohrbach und SV Schwarzenbach hinter sich. Lang war schon vor dem Spiel zufrieden, er sagte: "Ein Sieg heute könnte das i-Tüpfelchen auf eine tolle Saison werden. Die Mannschaft hat bis jetzt schon Großes geleistet."

In der ersten halben Stunde scheuten beide Mannschaften das Risiko. Die Angst, einen Fehler zu machen, war den Teams anzumerken. Die erste Torchance hatte der SC Alsweiler nach 35 Minuten, als ein Schuss von Moritz Bläs nur am Außennetz landete. Eine Minute danach strich ein Schuss des quirligen Donald Bokumabi nur knapp am Rentrischer Tor vorbei. Die dritte Alsweiler Gelegenheit binnen zehn Minuten vergab Thorsten Elicker, dessen Schuss in der 44. Minute nach schönem Solo am langen Eck vorbei strich.

Die Nordsaarländer hatten auch im zweiten Durchgang die erste Chance, als Christian Brill schon die gesamte Rentrischer Abwehr ausgespielt hatte, den Ball aber mit dem Außenrist am Tor vorbei schlenzte. Bis zu den ersten Rentrischer Chancen dauerte es 61 Minuten. Zunächst landete ein Distanzschuss von Timo Schmidt auf dem Tornetz. Kurz darauf parierte SCA-Torhüter Dominik Markowski mit einem Reflex einen Schuss von Christoph Schneider aus kurzer Entfernung.

Als sich die Zuschauer im Rösen-Park schon auf eine Verlängerung einstellten, erzielte Mittelstürmer Julian Lauer im Anschluss an einen Eckball per Kopf das 1:0 für den TuS Rentrisch. Das war der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase.

In der 86. Minute entschied Schiedsrichter Sebastian Schmidt nach einem Foul im Strafraum auf Elfmeter für Alsweiler und zeigte Johannes Schembri dafür die Gelbe Karte. Der beschwerte sich und wurde daraufhin mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Rentrisch musste also die letzten Minuten in Unterzahl auskommen. Alsweilers Christian Brill versagten dann aber die Nerven und TuS-Torwart Thorsten Traudt wehrte den Strafstoß ab. Aufgrund vieler Unterbrechungen wegen Verletzungen und Wadenkrämpfen ließ der Unparteiische fünf Minuten nachspielen, aber Rentrisch brachte das 1:0 über die Zeit.

Viele Emotionen

Und dann gab es nur noch Emotionen. Jubel auf der einen, Niedergeschlagenheit und Tränen auf der anderen Seite, insbesondere beim Elfmeterschützen, der untröstlich am Boden lag. TuS-Trainer Uwe Lang war "einfach nur stolz darauf, was die Mannschaft in dieser Saison geleistet hat". Sein Kapitän Heiko Hussain hatte fast etwas Mitleid mit dem Gegner und sagte: "Alsweiler hätte sicher die Verlängerung verdient gehabt. Unser Sieg war etwas glücklich, aber wir freuen uns."

Auch für den Ausrichter TuS Wiebelskirchen hatte der Ausgang des Relegationsspiels etwas Positives, denn durch den Rentrischer Aufstieg bleibt der andere TuS als Vorletzter in der Landesliga Ost.

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