Reformationsjubiläum Dixieland, Klezmer und Jazz begleiten den Reformationstag
St. Ingbert · Dieses ganz besondere Jubiläum wird auch in St. Ingbert gebührend gefeiert.
Am 31. Oktober schlug Martin Luther der Überlieferung nach seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Vor 500 Jahren. Dieses ganz besondere Jubiläum wird auch in St. Ingbert gebührend gefeiert. Eine ganze Woche steht im Zeichen des Reformationsjubiläums. Geboten wird ein vielseitiges Programm mit einem breiten musikalischen Spektrum von Jazz über Klassik bis hin zu Dixieland.Los geht es schon am 29. Oktober, um 10 Uhr, mit der Ragtime-Mass in der Christuskirche. Während der Messe präsentierte der „Ragtime Project Choir“, bei dem sowohl evangelische als auch katholische Kirchenchöre mitwirken, gemeinsam mit der Solistin Sabine von Blohn und einer Dixieland-Combo ihr Programm im schwungvollen amerikanischen Südstaaten-Stil der 1910er Jahre.
Am Vormittag des 31. Oktober findet in der Martin-Luther-Kirche um 10 Uhr ein regionaler Festgottesdienst statt, den die evangelischen Kirchengemeinden Hassel, Rohrbach, Christuskirche St. Ingbert, Martin- Luther-Kirche St. Ingbert gemeinsam feiern. Die Predigt hält Ludwig Burgdörfer, Leiter des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes Landau. Musikalisch begleitet wird die Feier vom Kirchenchor Hassel, dem Posaunenchor Kirkel und der evangelischen Kantorei St. Ingbert unter der Leitung von Carina Brunk.
Von 18 bis 24 Uhr bietet das gemeinsame Projekt der Martin-Luther-Kirche und Christuskirche St. Ingbert sowie der Evangelischen Kirchengemeinden Hassel und Rohrbach im Rahmen der „Nacht der Reformation“ in der Christuskirche ein ganz besonderes Programm an: Eine Podiumsdiskussion mit Jazz und Klezmer. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, wie sich eine Kirche heute reformieren muss, um zukunftsfähig zu werden. Unter der Moderation von Volker Hörner nehmen die Autoren Joachim Kunstmann, Klaus-Peter Jörns und Martin Schuck, die bereits Texte zu diesem Thema verfasst haben, an der Diskussion teil. Auf der Internetseite der Kirche konnten die Schriftstücke vorab gelesen und kommentiert werden. Im Anschluss bietet sich allen Besuchern die Möglichkeit, mit den Autoren ins Gespräch zu kommen. „Das Reformationsprojekt zeigt, dass wir unterwegs sind, auf der Suche“, so Fred Schneider-Mohr, Pfarrer der Christuskirchengemeinde. „Wir möchten unsere ökumenischen Glaubensgeschwister dazu einladen mit uns gemeinsam zu suchen.“
Den musikalischen Part der Veranstaltung übernehmen zwei außergewöhnliche Künstlergruppen: Zum einen das „JazzDuo Waves“, bestehend aus dem Berliner Uwe Steinmetz (Saxophone und Orkonflöte) und dem Lüneburger Daniel Stickan (Klavier und Orgeln). Seit 2009 arbeiten beide zusammen, spielen regelmäßig auf Jazz- und Kirchenmusikfestivals und wurden mit ihrer Debut-CD “Waves” für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Zur Nacht der Reformation bringen sie Eigenkompositionen mit, aber auch Songs von Leonard Cohen und Bob Dylan stehen auf dem Programm. Zum anderen „Helmut Eisel & Jem“, die Klezmermusik mit Einflüssen aus Klassik und Jazz vertonen. Helmut Eisel an der Klarinette, Michael Marx an der Gitarre und Stephan Engelman am Bass erzählen sie musikalisch Geschichten und verbinden unterschiedlichste Kulturen miteinander. Außerdem dürfen sich alle Besucher auf frisch gebrautes St. Ingberter Ökumenebier und Fingerfood freuen.
Am 5. November schließt die Woche der Reformation um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche Hassel mit der Vorstellung „Pop-Oratorium Luther: Das Projekt der tausend Stimmen“, eine moderne Form des Oratoriums von Michael Kunze und Dieter Falk. Die Aufzeichnung ist ein Mittschnitt der Live Uraufführung am Reformationstag 2015 in der Westfalenhalle in Dortmund, die in Zusammenarbeit mit der Kinowerkstatt präsentiert wird. Die Einführung übernimmt Presbyter Rolf Meiers.
