VHS-Zentrum St. Ingbert Zusammenrücken, um Miete zu sparen
St. Ingbert · Die Stadt St. Ingbert wird das VHS-Zentrum in der Kohlenstraße aufgeben. Derzeit suchen die Verantwortlichen nach neuen Räumlichkeiten.
Vor vier Jahren startete es als Flaggschiff der innerstädtischen VHS-Präsenz. Das VHS-Zentrum Kohlenstraße bündelt – endlich, so die VHS-Leiterin Marika Flierl – die vielfältigen Leistungen der Erwachsenenbildung an einem zentralen, innerstädtischen Ort. Hinzu kamen die zahlreichen Integrations- und Sprachkurse. Flüchtlinge waren die Hauptzielgruppe, und es zeigte sich, dass diese Menschen, die naturgemäß wenig mobil sind, das neue Zentrum gerne annahmen. Ein großer Hörsaal – immerhin hatte auch die Hochschule für Technik und Wirtschaft das Gebäude zeitweise genutzt – eröffnete die Möglichkeit, Veranstaltungen vor großem Publikum anzubieten.
Damit ist zum Jahresende Schluss. Der Mietvertrag über das Gebäude, das die älteren St. Ingberter als Karlsbergsaal kennen, endet zum 31. Dezember dieses Jahres. Florian Jung, Sprecher der St. Ingberter Verwaltung: „Die Stadt hatte eine Option zur Verlängerung. Diese wurde nicht gezogen.“ Ab 1. Januar ist damit das VHS-Zentrum Kohlenstraße Vergangenheit.
Die Saarbrücker Zeitung hörte nach. Hintergrund des VHS-Rückzugs aus der Innenstadt ist die Haushaltssituation der Stadt. Jung: „Im Rahmen der notwendigen Einsparungen im städtischen Haushalt stand der Standort auf dem Prüfstand.“ Jährlich habe der frühere Karlsbergsaal die Stadt einschließlich der Nebenkosten rund 100 000 Euro gekostet.
Wohin jetzt mit den Integrationskursen, dem Reparaturcafé, den Sprachlehrgängen? Jung: „In Planung ist ein Raumkonzept.“ Immerhin, es ist Herbst, der Januar ist greifbar. Wohl sind derzeit die Veranstaltungen des offenen Kursprogramms ausgesetzt. Aber Corona wird nicht ewig andauern, und irgendwann werden wieder Sport- und Bewegungskurse, Yoga und ähnliche Veranstaltungen, die im Karlsbergsaal verortet waren, ihre Teilnehmer finden. Das derzeit noch nicht vorhandene Raumkonzept soll bestehende und nicht genutzte städtische Räume bespielen. Jung: „Bei zusätzlichem Raumbedarf sollen Räume temporär für einen Kurs angemietet werden.“
Jung weiter: „In Bezug auf das Raumkonzept ist klar, dass die VHS-Kurse, hier vor allem Integrationskurse, nicht nur in St. Ingbert-Mitte, sondern auch in den Ortsteilen stattfinden sollen. In Mitte wird das Kulturhaus genutzt. Durch die Verteilung der Kurse soll das Angebot nicht nur zentral angeboten werden, sondern auch in der Fläche. Bei den Integrationskursen wird es auf die Teilnehmer angepasste Lösungen geben - Stichworte Erreichbarkeit und Mobilität.“
Jedenfalls solle es, so der Stadtsprecher, keine Einschränkungen geben. In Kürze soll das neue Raumkonzept der VHS vorgestellt werden.