Die SPD ist gegen Einzelhandel auf dem Sehn-Gelände

St Ingbert · Die im Raum stehende Nutzungsänderung für das ehemalige Sehn-Gelände in der Oststraße beschäftigt weiter die St. Ingberter Kommunalpolitik. Jetzt hat die SPD-Fraktion im Stadtrat klar Stellung bezogen.

Die SPD-Fraktion im St. Ingberter Stadtrat hat nach eigenen Angaben mit Verwunderung registriert, dass Markus Monzel als Sprecher der CDU in den Medien aus nichtöffentlichen Beratungen des Stadtrats über Pläne für das Sehn-Gelände berichtet. Seinen Ausführungen müsse allerdings widersprochen werden, so Fraktionschef Sven Meier. Der private Besitzer möchte auf dem rund 30 000 Quadratmeter großen Betriebsgeländes des ehemaligen Betonwerks Sehn an der Oststraße großflächigen Einzelhandel ansiedeln. Diesem Interesse möchte die Koalition aus CDU , Familien-Partei und Grünen im Stadtrat nachkommen. Im städtischen Interesse sei das keinesfalls, betont die SPD . Die Stadt benötige dringend Gewerbefläche, da die vorhandenen Reserven beinahe ausgeschöpft seien. Gewerbeansiedlung schafften Arbeitsplätze und brächten Gewerbesteuer. Bei großflächigem Einzelhandel sei beides vernachlässigbar, so die SPD . Die Vermarktung von Gewerbefläche gelinge aber nicht von heute auf morgen, auch bei den städtischen Gewerbeflächen beispielsweise auf dem Drahtwerk Nord-Areal habe es eine gewisse Zeit gedauert, bis die meisten Flächen verkauft waren. Dies sei aber das Risiko des Eigentümers. St. Ingbert benötigt aus Sicht der SPD keinen zusätzlichen großflächigen Einzelhandel , der innenstadtschädlich sei und den Zielen der Landesplanung widerspreche, die hier ebenfalls eine Vorrangfläche für Gewerbe vorsehe. Das Vorhaben der Koalition stehe zudem in krassem Widerspruch zum Nahversorgungskonzept, das der Stadtrat im Vorjahr einstimmig beschlossen hat. Dort wurde die betroffene Fläche untersucht und als Einzelhandelsfläche ausgeschlossen. "Es ist schon sehr dreist", so Klaus Güttes, Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion, "wenn die CDU oder Markus Monzel behaupten, dass ihre Pläne ,ohne Zweifel im Einklang mit dem bestehenden Nahversorgungskonzept der Stadt' seien". Vielmehr gehe die SPD-Stadtratsfraktion davon aus, dass die Realisierung der geplanten Lebensmittel-Standorte am Mühlwald und im Bereich Betzental gefährdet würde.

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