Sommerakademie Die Sommerakademie feierte „Bergfest“

St. Ingbert · Nach der ersten Woche luden Volkshochschule und Teilnehmer zur Matinee ein. Am Kulturhaus entstand eine Freiluft-Galerie.

 Bei kreativen Arbeitspausen hatten die Bildhauer immer Zeit für ein Gespräch.

Bei kreativen Arbeitspausen hatten die Bildhauer immer Zeit für ein Gespräch.

Foto: Cornelia Jung

In der vergangenen Woche drangen stetiges Klopfen und Hämmern aus dem Garten des Kulturhauses in der Annastraße. Das waren die Geräusche, die die Bildhauer der 22. Sommerakademie neben jeder Menge Staub und kleinen Bruchsteinen produzierten. Zum Teil mit einem Glas Wein in der Hand gingen bei der Matinee am Freitag die Teilnehmer der verschiedenen Kurse auf „Wanderschaft“ in die Villa Martin oder deren Garten, um sich am Ende der ersten von zwei Veranstaltungswochen die Ergebnisse ihrer Kollegen anzuschauen, Anregungen zu holen oder miteinander ins Gespräch zu kommen. Maler, Musiker, Bildhauer und Goldschmiede harmonierten wie in jedem Jahr hervorragend miteinander. Den Schneidern und Köchen konnte man nicht über die Schulter schauen, denn ihre Kurse finden im VHS-Zentrum und der Südschule statt. Wie jedes Jahr sind die Kurse der Sommerakademie heiß begehrt. Einzelne Kurse waren schnell ausgebucht, sodass es eine „starke Warteliste“ für einzelne Angebote gibt, wie VHS-Leiterin Marika Flierl sagt. Die meisten Laienkünstler, die einmal da waren, haben Blut geleckt und kommen oft wieder. So wie Manfred Bieg, der seit 2009 dem Specksteinkurs treu geblieben ist. Während viele seiner Sommerakademie-Kollegen in diesem Jahr auf Wappen, Eulen oder Engel setzten, zeigte sein bearbeiteter Stein organische Formen. Er macht im Vorfeld keine großen Pläne, was aus dem erdigen Material entstehen soll, sondern lässt es auf sich wirken und entscheidet dann über dessen zukünftige Form. Udo Wamprecht war das erste Mal dabei. Obwohl er St. Ingberter ist, kannte er das Terrain in der Annastraße nicht. Vom Ambiente ist er begeistert. Schon immer wollte der 63-Jährige „mal was mit Sandstein machen“, nun ließ er als Pensionär dem Wunsch Taten folgen. Bei der Arbeit an seiner Eule bekam er wertvolle Tipps von Dozentin Heike M. Spohn. An der Bildhauerarbeit gefiel ihm vor allem, dass „jeden Tag was Neues bewältigt werden muss“. Und was sagt er zum „Einsatzort“ Kulturhaus? „Einfach wunderbar. Die Umgebung ist klasse. Es ist toll, hier zu arbeiten.“ Und auch die „Bildhauer-Truppe“ um ihn herum bekam das Prädikat „klasse“ verpasst. Er freut sich bereits jetzt auf eine Fortsetzung, die es nicht wie bei anderen erst im nächsten Jahr gibt, sondern direkt in der kommenden Woche. Dann wird er allerdings Hammer und Meißel gegen den Pinsel eintauschen. Bei den Goldschmieden im Keller hatte Evi Orth ihre Premiere. Die 59-Jährige hatte in der einen Woche mehrere Schmuckstücke aus Messing und Silber gefertigt und war einfach nur glücklich, dass es dieses Jahr mit der Teilnahme geklappt hat. „Die Atmosphäre ist super schön und sehr entspannt. Man lernt viel, kann sich aber auch mal gehen lassen“, so die St. Ingberterin, „das ist wie Urlaub.“ Weil es ihr so gut gefiel, wird sie 2019 wiederkommen. Nun ist sie ein Teil der großen Sommerakademie-Familie, von der einige auch aus Rheinland-Pfalz oder Sachsen in die Mittelstadt kommen, um hier kreativ zu werden. Dieses Jahr haben sich insgesamt 230 Teilnehmer für die zehn Tage angemeldet. Uschi Vogel, „gute Seele“ und Organisatorin der kreativen Veranstaltung, ist zufrieden mit der ersten Woche. „Es ist gut gelaufen und es gibt tolle Ergebnisse“, sagt die Mitarbeiterin der Volkshochschule. Und auch das Wetter spielte mit, sodass zur Matinee rings um den kleinen Teich viele Schmuckstücke, Bilder, Speckstein-Objekte und Bildhauerarbeiten der Kurse präsentiert und für Fotos ins rechte Licht gerückt werden konnten.

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