Die Schüler waren sichtlich geschockt

St. Ingbert · Dass man vorsichtig sein soll, wenn man sich online bewegt, weiß man. Wie einfach es aber ist, Internet-Nutzer diese Gefahren spüren zu lassen, hat nun Schülern im Kreis einen kleinen Schrecken eingejagt.

 Erwin Markowsky verdeutlicht Schülern und Schülerinnen den achtsamen Umgang mit Handy und Internet. Foto: Simone Geib-Walter

Erwin Markowsky verdeutlicht Schülern und Schülerinnen den achtsamen Umgang mit Handy und Internet. Foto: Simone Geib-Walter

Foto: Simone Geib-Walter

Um Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, aber auch der Erwachsenengeneration, ging es bei den Aktionswochen "Das Jugendamt - Unterstützung die ankommt". In Homburg und St. Ingbert referierte Erwin Markowsky vormittags vor Schülern über "Fun und risk (Freude und Risiko) im Netz" und am Abend für die Erwachsenen mit dem Vortrag "Tatort www.“ Der professionelle Hacker Erwin Markowsky sicherte sich bei insgesamt 1300 Schülern im Homburger Saalbau schon nach wenigen Minuten die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Zuhörer, heißt es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Die Jugendlichen waren sichtlich geschockt, als der IT-Fachmann Namen privater WLan-Netze und zum Teil die Namen der Besitzer auf die Leinwand projizierte. Ähnlich war es in der St. Ingberter Stadthalle mit 1200 Schülern. Markowsky demonstrierte, wie leicht es ist, einen Hotspot vorzutäuschen. Der Zugriff auf die Handys im Zuschauerraum wäre ihm mit wenigen Aufwendungen möglich gewesen. Der Referent demonstrierte im Anschluss, wie leicht Passwörter zu hacken sind. Er erklärt aber auch, wie Passwörter sicher gestaltet gewählt werden sollten. "Gehirn einschalten! Soziale Netzwerke sind in der Lebenswelt der Schüler tägliches Thema, obwohl diese Netzwerke oft wenig sozial genutzt werden, unterschätzt wird die Gefahr der digitalen Welt", war seine stete Mahnung für die Handy- und Internetnutzung.
Infos für Eltern und Lehrer

Bei den Abendveranstaltungen informierte er die vielen Eltern und Lehrer anhand von Fallbeispielen darüber, wie Familien empfindliche fünfstellige Strafzahlungen leisten mussten wegen illegalen Downloads von Musik oder Filmen. "Wir wollten Jugendliche, aber auch die Eltern, für einen kompetenten Mediengebrauch sensibilisieren. Die Veranstaltungsreihe mit dem renommierten Referenten aus dem IT-Sicherheitsunternehmen 8.com konnte von Kreisjugendpflege und Schoolworker durch die Kooperation mit der Kreissparkasse Saarpfalz, den Jugendpflegern in den Städten und Gemeinden und der Awo-Präventionsfachstelle "Praesent" realisiert werden", so Landrat Theophil Gallo zur oft noch unzureichenden Kenntnis der Nutzer über die Gefahren. Die Abendveranstaltungen wurden mit Elternbriefen über die Ranzenpost und Einladungen an einen Fachverteiler beworben. "Mit dem Setzen eines Häkchens an der richtigen Stelle bei den WhatsApp-Einstellungen kann schon sehr viel Risikopotenzial weggenommen werden", vermittelte Markowsky anschaulich.

Viele Nachfragen nach Ende des Vortrags ließen erkennen, dass ein Thema mit hoher Relevanz in der Lebenswelt der Familien angeboten wurde. "Die Schülerresonanz war sehr gut", berichtete auch Susanne Fritz, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Rohrbach, von guten Kritiken der Lehrkräfte aus dem Vormittagsbereich. Die Veranstaltergemeinschaft war sich nach den Veranstaltungen einig, dass die kompetente Mediennutzung auch in Zukunft gemeinsam gefördert werden soll. Der Landrat warb für das in Kooperation mit dem unabhängigen Datenschutzzentrum des Saarlandes bestehende Angebot zu thematisch einschlägigen Workshops für die weiterführenden Schulen, die in Trägerschaft des Saarpfalz-Kreises stehen.

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