Die Natur stellt den Rasenmäher

Rohrbach · Er lebt seine Vision von der Lebenskirche, der Rohrbacher Pfarrer Alexander Beck: Rodungsarbeiten rund um die Rohrbacher Christuskirche werden unterstützt von Sammy, Rudi und Felix. Das sind Ziegen, die auch noch von Esel Egon unterstützt werden.

 Esel Egon und drei Ziegen fressen sich seit dieser Woche rings um das Gemeindehaus der Christuskirche in Rohrbach durchs Unkraut, um den Blick auf das Umland zu öffnen. Foto: Cornelia Jung

Esel Egon und drei Ziegen fressen sich seit dieser Woche rings um das Gemeindehaus der Christuskirche in Rohrbach durchs Unkraut, um den Blick auf das Umland zu öffnen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Pfarrer Alexander Beck hat die Vision einer Lebenskirche, in die er viele Generationen einbinden will. Das Miteinander soll noch mehr in den Fokus rücken. Die Rede ist von besonderen Gottesdiensten, Auftritten der Gemeindeband, Ausflügen und Grillfesten. Mit den "kunterbunten" Aktionen soll Raum für Familien geschaffen werden, wofür noch Ideengeber und Mitstreiter gesucht werden. Einiges wurde schon auf den Weg gebracht und auch die erfolgte Sanierung des Gemeindehauses gehört in dieses Konzept.

Schaut man sich Luftaufnahmen des Gebietes rund um die Rohrbacher Christuskirche in der Blücherstraße an, fällt die exponierte Lage des so genannten Franzosenköpfchens auf. Doch steht man an der Kirche, versperren große Bäume den Blick, der sich von dort aus eigentlich in die Runde öffnen müsste.

Da es eine "Lebenskirche mit freiem Blick" werden soll, wurden erste Rodungsarbeiten durchgeführt. Das blieb nicht ohne Folgen, denn das Strauchwerk, "Brombeeren und Co.", wie Beck sagt, konnte sich nun dank fehlender Konkurrenz ausbreiten. Deshalb war man auf der Suche nach einem naturnahen Unkrautvernichter. Es sollte eine schonende Möglichkeit ohne große Maschinen und Gift gefunden werden. Die Überlegungen führten zu Ziegen , die bekanntlich alles Grüne fressen. Am Dienstag kamen nun die drei Geißen Sammy, Rudi und Felix sowie Esel Egon vom Geistkircher Hof, um das Unkraut rings um Kirche und Gemeindehaus kurz zu halten. "Herbstgäste" nennt sie Pfarrer Beck, denn im Winter gehen sie in ihren Heimatstall zurück. Trotz strömenden Regens ließen sich die Tiere problemlos auf das Grundstück am Gemeindehaus führen, dass mit 200 Meter Elektrozaun eingegrenzt ist. "Das schaffen die in drei Jahren nicht", sagt Herbert Beck, als er die Tiere "aussetzt" und den Wildwuchs aus Japanischem Knöterich und vielen anderen bauchhohen Wildkräutern sieht. Doch für die Tiere sei es ein Paradies, denn gerade die Brombeeren , die dort ins Kraut schießen, seien ein Leckerbissen, genau wie die Akazien, die sich rundum ausbreiten. Wie Alexander Beck sagt, ist es nicht einfach, den gerodeten Bereich so in den Griff zu bekommen, dass das Unkraut nicht überhand nimmt.

Nun hofft er, dass die Arbeit der vier Naturrasenmäher von Erfolg gekrönt ist. Wenn das funktioniert, dürfen die Tiere im Frühjahr an selber Stelle weitermähen. Michaela Beck vom Geistkircher Hof zeigte den Tieren auch ihren Unterstand, den sie noch mit Wasser und Heu versieht. Sie weist eventuelle Besucher darauf hin, dass die Tiere nicht gefüttert werden dürfen, denn auch trockenes Brot könne von den Vieren nicht verdaut werden, was im schlimmsten Fall zu deren Tod führt.

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