Die Mutter der Moderne – Gertrude Stein

St Ingbert · „Gertrude Stein und eine Begleitperson“ heißt das Schauspiel von Win Wells, das am Wochenende im Kulturhaus St. Ingbert aufgeführt wird. Die kleine Bühne der VHS zeigt darin das Leben und die Bedeutung zweier Frauen.

. Am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Mai, jeweils um 19.30 Uhr, führt die kleine Bühne der Volkshochschule St. Ingbert das Schauspiel "Gertrude Stein und eine Begleitperson" von Win Wells auf. Die Vorstellungen finden im Kulturhaus, St. Ingbert, Annastraße 30 statt.

Die Schriftstellerin Gertrude Stein wurde 1874 in den USA geboren, sie starb 1946 in Paris. Sie stammte aus wohlhabender deutsch-jüdischer Familie, ließ sich 1902 in Paris nieder. Zusammen mit ihrem Bruder Leo wurde sie zum Mittelpunkt eines Kreises von Künstlern, darunter vor allem die Maler Pablo Picasso und Henri Matisse sowie amerikanische Schriftsteller wie J. Dos Passos oder Ernest Hemingway. Eines der berühmtesten Bilder von Picassso ist das "Bildnis der Gertrude Stein" (1906), heute im Metropolitan Museum of Art in New York. Dieses Porträt und viele andere berühmt gewordene Bilder hingen in der Kunstsammlung in Gertrude Steins Pariser Wohnung, Rue de Fleurus 27.

Als Schriftstellerin und Theoretikerin der Ästhetik besaß sie großen Einfluss auf die moderne amerikanische und europäische Literatur. Man hat sie als "Mutter der Moderne" bezeichnet. Sie verfocht eine durch assoziative Reihung und scheinbar sinnlose Satzteilwiederholung fließende, interpunktionslose Prosa zur Wiedergabe einer kontinuierlichen Gegenwart, wobei sie gleichzeitig Genauigkeit des Gegenständlichen anstrebte. In diesem Zusammenhang ist ihr Satz "Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose" legendär geworden. Ihre Freundin und Sekretärin Alice B. Toklas lernte sie 1907 kennen. Sie war wie Gertrude Stein eine sehr eigenwillige Persönlichkeit. Alice B. Toklas starb 1969 in Paris.

"Gertrude Stein und eine Begleitperson", das Stück von Win Wells, ist ein dramaturgisch reizvoll komponiertes Theaterstück, in dem das Leben und die Bedeutung zweier Frauen in Montage- und (Rück-) Blenden-Technik porträtiert und reflektiert wird. Der Dialog ist geistvoll, kurzweilig und unterhaltsam gestaltet. Einen besonderen Reiz gewinnt das Stück auch dadurch, dass die beiden Protagonistinnen gelegentlich in die Rolle anderer Personen schlüpfen.

In der Aufführung spielen Annemarie Neuhaus und Ursula Ochs-Steinfeld die Rollen der Gertrude Stein und Alice B. Toklas. Die Bühnengestaltung hat Katrin Fischer übernommen, Bühnenmusik: Arnulf Ochs, die Regie hat Albrecht Ochs.

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