Musenbolde Wenn es Gold vom Himmel regnet

St. Ingbert · Die „Musenbolde“ führen am morgigen Mittwoch, 5. Dezember, als Weihnachtsmärchen „Die Sterntaler“ auf.

 Das Titelbild des Plakates zur Aufführung „Die Sterntaler“ der „Musenbolde“.

Das Titelbild des Plakates zur Aufführung „Die Sterntaler“ der „Musenbolde“.

Foto: Johannes Becher

Sind die Märchen der Gebrüder Grimm heutzutage veraltet? Und passen sie überhaupt noch zu den modernen pädagogischen Grundsätzen? Die St. Ingberter Theatergruppe „Die Musenbolde“ bejaht diese Frage vehement. Sonst hätten sie nicht schon „König Drosselbart“, „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und „Hans im Glück“ auf die Bühne gebracht. Ihr viertes Märchenprojekt startet am Mittwoch, 5. Dezember, in der St. Ingberter Stadthalle. Auf dem Programm steht die Bühnenversion der Erzählung „Die Sterntaler“. Es ist ein kurzes Märchen, das die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm 1819 in ihren „Kinder- und Hausmärchen“ unter der Nummer 153 veröffentlichten. Es beginnt natürlich mit dem berühmten „es war einmal“…

… ein kleines Mädchen, das ohne Vater und Mutter lebte. Sie waren gestorben und seitdem war das Mädchen arm. Es hatte kein zu Hause mehr. Zum Anziehen hatte es nur die Kleidung, die es am Körper trug. Ein Fremder hatte ihr ein Stück Brot geschenkt, das war alles, was sie essen konnte. Das Mädchen war trotzdem lieb und fromm. Es glaubte an Gott und vertraute ihm sehr. Eines Tages ging es hinaus auf ein Feld. Dort begegnete ihr ein armer Mann. Der Mann bat sie um etwas zu essen, da er so hungrig war. Sie reichte dem Mann das ganze Stück Brot und sagte „Gott segne es dir“. Als sie weiter ging, begegnete ihr ein Kind. Das Kind fror sehr stark am Kopf und bat das Mädchen um etwas, womit es sich wärmen könnte. Da setzte das Mädchen ihre Mütze ab und reichte sie dem Kind. Das Mädchen ging weiter und traf wieder auf ein Kind. Es fror auch und es hatte kein Leibchen an. Das Mädchen zog sein Leibchen aus und gab es dem Kind. Dem nächsten Kind gab es seinen Rock.

Das letzte Kind traf sie im Wald. Es bat um ihr Hemdchen. Weil es schon dunkel war und niemand sie mehr sehen konnte, zog sie auch noch ihr Hemdchen aus. Da stand das Mädchen und hatte gar nichts mehr. Plötzlich fielen die Sterne vom Himmel und wurden zu vielen Talern. Auf einmal hatte sie auch wieder ein Leibchen an. In diesem Leibchen sammelte sie die Taler und war reich für ihr ganzes Leben. Die Theatergruppe „Musenbolde“ der Pfarreien Herz Mariae und St. Hildegard unter der Leitung von Johannes Becher hat sich intensiv mit dem Märchen der Gebrüder Grimm beschäftigt und daraus ein liebevolles und unterhaltsames Theaterstück gemacht. Und weil es darin um das Schenken geht, ist die Aufführung ideal für die Vorweihnachtszeit.

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