Die Mädchen sind nicht skeptisch

St Ingbert · Sieben Schülerinnen kamen am Donnerstag zum „Girls Day“ zur Firma Voit Automotive nach St. Ingbert. Dort freut man sich über jedes Mädchen, das eine Ausbildung machen will. Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten bescheinigt ihnen Ausbilder Udo Cloß.

 Auch Voit Automotive in St. Ingbert lud Schülerinnen zum „Girls Day“ ein, um praktische Einblicke ins Berufsleben zu geben. Tamina, Marie und Anna (von links) zeigen stolz ihre dabei selbst gefertigten Armbänder. Foto: Cornelia Jung

Auch Voit Automotive in St. Ingbert lud Schülerinnen zum „Girls Day“ ein, um praktische Einblicke ins Berufsleben zu geben. Tamina, Marie und Anna (von links) zeigen stolz ihre dabei selbst gefertigten Armbänder. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Seit 2001 gibt es den "Girls Day" in Deutschland. Ein Tag, an dem gerade Mädchen in verschiedene Unternehmen hineinschnuppern sollen, um Geschmack an dem zu finden, was früher, und manchmal auch heute noch, als typischer Männerberuf bezeichnet wurde.

Bei Voit Automotive in St. Ingbert hat man sehr gute Erfahrungen mit Mädchen als Auszubildende gemacht. "Sie tun der Männerrunde bei den Azubis gut. Anfangs war ich ja auch skeptisch, aber nun freue ich mich über jedes Mädchen , das bei uns die Ausbildung macht. Sie setzen sich durch und haben gute Führungsqualitäten", bescheinigt Ausbilder Udo Cloß den Mädels, die bei ihm gelernt haben, und die im Beruf genauso gut abschneiden wie ihre männlichen Kollegen. Deshalb war es für das Unternehmen selbstverständlich, auch in diesem Jahr ihre Tore wieder weit für die jungen Frauen zu öffnen. Am Donnerstag kamen sieben Schülerinnen zwischen 13 und 16 Jahren aus Gesamt- und Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und von einer Realschule in Saarbrücken und St. Ingbert , um sich die Firma nicht nur anzuschauen, sondern in der Lehrwerkstatt selbst kräftig Hand anzulegen. Natürlich gab es zuvor auch eine Sicherheitsunterweisung und eine kleine filmische Einführung in die Produktpalette von Voit.

Obwohl der Tag für einige Schülerinnen eine Pflichtveranstaltung war, hatten sie sichtlich Spaß an der handwerklichen Arbeit, bei der sie aus einem Kupferblech einen Armreifen bogen, auf den dann noch der eigene Name mit den entsprechenden Werkzeugen eingeschlagen wurde.

Nach Wechsel des Arbeitsplatzes wurde noch ein kleines Geschicklichkeitsspiel aus Draht hergestellt. Den drei Klassenkameradinnen Tamina, Marie und Anna aus der Albertus-Magnus-Realschule hat genau das gefallen. "Tamina, die später mal "was mit Tieren oder Menschen" machen will, fand den Tag interessant. "Es gibt hier viele Möglichkeiten und das Handwerkliche macht Spaß", sagt sie. Marie fand ebenso Gefallen an diesem Tag. Ganz fremd ist ihr das Handwerkliche nicht, weil sie ihrem Vater ab und zu bei solchen Arbeiten hilft. Aber wie ihre Freundin hegt sie derzeit noch den Wunsch nach einer anderen Ausbildung, vielleicht was Medizinisches. Lediglich Anna, die das Praktische "beim Voit" mochte, sprach schon ziemlich konkret darüber, mal in den Automobil-Sektor gehen zu wollen.

 Alfred Ermers vom Festo-Lernzentrum und Sozialministerin Monika Bachmann (Mitte) im Gespräch mit Teilnehmerinnen am „Girls Day“ beim Unternehmen Festo. Foto: Michael Haßdenteufel

Alfred Ermers vom Festo-Lernzentrum und Sozialministerin Monika Bachmann (Mitte) im Gespräch mit Teilnehmerinnen am „Girls Day“ beim Unternehmen Festo. Foto: Michael Haßdenteufel

Foto: Michael Haßdenteufel

Die Mädels sahen, dass es nicht nur darum geht, gut mit den Werkzeugen umgehen zu können. Bei der Lösung eines Aufgabenblattes und dem Zeichnen eines vorgegebenen Werkstückes war neben den Händen auch der Kopf beim logischen Denken und räumlichen Vorstellungsvermögen gefordert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort