Quartiersprojekt Die Lebensqualität im Südviertel soll besser werden

St. Ingbert · Der Ortsrat St. Ingbert informierte sich über die Bemühungen des Quartiersprojektes der Arbeiterwohlfahrt.

 Anlaufstelle für das Quartiersprojekt „Bei uns im Viertel“ ist ein Büro im Eingangsbereich des Seniorenzentrums Bruder-Konrad-Hauses in der Karl-August-Woll-Straße.

Anlaufstelle für das Quartiersprojekt „Bei uns im Viertel“ ist ein Büro im Eingangsbereich des Seniorenzentrums Bruder-Konrad-Hauses in der Karl-August-Woll-Straße.

Foto: Cornelia Jung

(con) Seit August 2017 gibt es das Quartiersprojekt „Bei uns im Südviertel“ in St. Ingbert. Elke Müller, die für das Projekt, das im Bruder-Konrad-Haus mit einem Büro angesiedelt ist, verantwortlich zeichnet, berichtete in der jüngsten Ortsratssitzung von dessen Inhalten und Zielen.

Die Arbeiterwohlfahrt unterstützt im Saarland drei dieser Quartiersprojekte. Neben St. Ingbert gibt es diese Initiative auch in Saarbrücken-Malstatt und Riegelsberg. Ziel ist ein Netzwerk über alle Generationen hinweg, zur Verbesserung der Lebensqualität im Viertel. Das Südviertel wurde ausgewählt, weil dort viele ältere Menschen noch im häuslichen Umfeld leben. Das Projekt biete neben geselligen Zusammenkünften individuelle Beratung bei verschiedenen Lebensfragen. Im Projektbüro im Eingangsbereich des Seniorenzentrums könnten sich Menschen, die dort leben und die im Südviertel Wohnenden bei Veranstaltungen begegnen, so Müller.

Doch wie sie und Vertreter des Seniorenbeirats in der jüngsten Ortsratssitzung berichteten, sei wohl für einige St. Ingbert die Hemmschwelle, in die Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt zu kommen, noch hoch. Mit den Kindern der Südschule habe man aber in Kooperation mit der Stadt ein Treffen mit den älteren Menschen im „Garten der Generationen“ getestet und dies sei gut angenommen worden. Auch die Musikschule, eine Tanzschule, ein mobiles Kino und die Schul-AG „Begegnung der Generationen“ des Leibniz-Gymnasiums seien regelmäßig zu Gast, würden aber hauptsächlich von Bewohnern des Seniorenheims besucht. „Spannend für Kinder und Senioren“ sei der Besuch des Imkers, eines Kochs und eines Steinmetzes gewesen, die für das Quartiersprojekt gewonnen werden konnten. „Grundsätzlich ist es schön, dass alle Akteure eine positive Rückmeldung geben“, sagte Elke Müller. Wie sie bei ihrer Arbeit aber erfahre, beschäftige die Älteren im Südviertel vor allem die Infrastruktur. So gebe es im Viertel kein Lebensmittelgeschäft mehr. Ein „Quotenbringer“ sei das Jedermannsingen 60+, das sehr erfolgreich sei. Kurse wie „Fit am Rollator“ oder „Trittsicher durchs Leben“ dagegen stießen nicht auf das Interesse der älteren Generation. Über diese altersspezifischen Themen wollten sich die Leute wenig informieren, vor allem nicht in einem Altenheim. Wie die Projektleiterin sagte, arbeite man weiter an der Beteiligung der Bürger, die man „für die Arbeit im Quartier begeistern“ und gewinnen wolle.

Auch in Zusammenarbeit mit anderen Trägern ist das vorläufig auf drei Jahre angelegte Projekt aus ihrer Sicht gut angelaufen. „Vor allem die intergenerativen Begegnungen mit den Kitas und Schulen sind vorbildlich“, zieht die Awo-Mitarbeiterin ein positives Fazit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort