St. Ingbert. An der langen "Nacht der Kirchen" zu Pfingsten nehmen in diesem Jahr auch die evangelische Christuskirche und die Martin-Luther-Kirche in St. Ingbert teil. In den Vorjahren standen bei dieser beliebten Veranstaltung am Pfingstsonntag nur in der Landeshauptstadt zahlreiche evangelische und katholische Kirchen von 20 bis 24 Uhr offen und lockten stets tausende Besucher mit einem ungewöhnlichen Programm. In diesem Jahr wollten die Katholiken wegen der Heilig-Rock-Wallfahrt pausieren. "Deshalb haben wir uns gedacht, wir versuchen, das Ganze saarlandweit auszudehnen und zu gucken, ob das Angebot auch außerhalb der Großstadt auf Resonanz stößt", erklärte Helmut Paulus, Sprecher der evangelischen Kirche Saar, bei der Vorstellung des Programms. Zwanzig evangelische Kirchen aus den Kirchenkreisen Saar-Ost, Saar-West und den pfälzischen Dekanaten Homburg und Zweibrücken beteiligen sich an dem Experiment. Passend zum Jahresthema der Reformationsdekade "Evangelisch klingt" haben sie die Nacht des Pfingstsonntages, 27. Mai, unter das Motto "NachtMUSIK der Kirchen" gestellt. Damit stieß diese Idee bei Pfarrer Fred Schneider-Mohr sofort auf offene Ohren. "Wir haben ja das ganze Jahr über ein großes musikalisches Angebot", sagt der Pfarrer der Christuskirche. Auf ein "sehr abwechslungsreiches Programm mit ganz unterschiedlichen Akzenten", dürfen sich daher laut Schneider-Mohr die Besucher am Pfingstsonntag, 27. Mai ab 20 Uhr freuen. Es beginnt ganz klassisch mit Sebastian Schreiber, Bundessieger bei Jugend musiziert am Klavier und Marina Kavtaradze, ehemals Konzertpianistin und Solistin der Staatsphilharmonie Tbilisi. Mit Ro Gebhardt und Noriaki Hosoya folgen zwei virtuose Jazzer. Anschließend wird der Saarländer Michael Marx seine Vertonungen von Rilke- und Hesse-Gedichten vortragen. Mit Oleg Berlin habe man außerdem "einen der renommiertesten Jazzsaxofonisten Deutschlands" zu einer musikalischen Interpretation der künstlerischen Glasfenster der Christuskirche eingeladen, sagt Pfarrer Schneider-Mohr. Damit ist das Programm noch lange nicht am Ende. Auch die evangelische Kirchenkantorei, das klassische Trio Hempelmann, der HeartChor mit A-Capella-Pospsongs und das Trio Barthruff-Haag-Bauer mit Astor-Piazola-Tangos kommen zu Gehör, bevor der Pfarrer selbst mit Gesang und Saxofon die Nacht ausklingen lässt. Mit Großprojektionen aus dem Film "Tree of live" erhält die Christuskirche in der Musiknacht auch optisch eine außergewöhnliche Atmosphäre. In der Martin-Luther-Kirche können sich die Besucher dieser Nacht unter anderem auf altdeutsche Volksweisen mit dem Duo Bella Voce, ein Klangkonzert mit Naturtoninstrumenten, freuen. Zum Auftakt singt die evangelische Kantorei, den Ausklang macht das Leibniz-Rockensemble unter dem Motto: "Rock my Soul".nachtmusik-der-kirchen.de