Die Jahresleistung liegt bei 10 000 Litern Milch

Webenheim. Auch am Sonntag hieß es wieder früh aufstehen, um von Anfang an dabei zu sein: Der Auftrieb für die südwestdeutsche Rinderschau im Rahmen des Webenheimer Bauernfestes begann schon um 6.30 Uhr in der Frühe. Das Wetter war bescheiden, der Führring voller Matsch

Webenheim. Auch am Sonntag hieß es wieder früh aufstehen, um von Anfang an dabei zu sein: Der Auftrieb für die südwestdeutsche Rinderschau im Rahmen des Webenheimer Bauernfestes begann schon um 6.30 Uhr in der Frühe. Das Wetter war bescheiden, der Führring voller Matsch. Aber im Verlaufe des Vormittags hellte es sich wenigstens ein bisschen auf, was sich auch in den Mienen der Züchter widerspiegelte. Ausrichter der Schau ist wie immer die Bezirkszüchtervereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar, und deren Geschäftsführer Wilhelm Remmers zeigte sich mit dem Auftrieb sehr zufrieden: "Es werden hier die absoluten Top-Kühe der Region gezeigt, wir prämieren heute die schönste Kuh des Südwestens". Die Bewertungskriterien, so Remmers, seien Typ, Euter, Fundament und Ausstrahlung der Kuh. Wie der frühere Landwirtschaftsdirektor aus Kaiserslautern herausstellte, handele es sich hier um "absolute Hochleistungskühe", die täglich im Stall "ihren Dienst tun". Viele der Kühe hätten eine Jahresleistung von 10 000 Litern Milch, manche hätten bereits in ihrem Kuhdasein über 80 000 Liter Milch gegeben. Insgesamt wurden etwa 110 Kühe präsentiert. Es gab Wettbewerbe in verschiedenen Klassen, auch ein sogenannter Bambino- und Vorführwettbewerb. Zudem wurden die jungen Nachwuchszüchter im Richten der Tiere angelernt. Wie Remmers formulierte, gehe es den Züchtern weniger um die kleinen Sach- oder Geldpreise, die es bei der Schau zu gewinnen gibt."Die Züchter wollen sich auch darstellen, ihre leistungsfähige Zucht präsentieren." Dies wirke sich dann sehr positiv auf den einzelnen Betrieb aus und habe auch Auswirkungen auf den Verkauf. Und mit entsprechendem Ernst und Ehrgeiz wird die Schau auch von den Züchtern angegangen. Da werden die Kühe sorgsam auf die Präsentation vorbereitet, Haartrockner, Bürsten und Kämme gehören ebenso zu den wichtigen Utensilien der Züchter an diesem Tag wie Küchenrollen zum Abtupfen und sogar Haarspray. Es sind sogar "Kuhfitter" zu Gange, professionelle Kuh-Styler, welche die Kühe dann auf die Präsentation vorbereiten wie Models beim Catwalk. Da wird noch letzte Hand angelegt, die Kühe werden rasiert, gebürstet und schließlich trocken geföhnt. Preisrichter Matthias Zens aus Musweiler in der Eifel war um seine Arbeit nicht zu beneiden, die besten unter den Guten herauszufiltern. Er benotete die Euter, die Eutertextur (wie sich die Euter anfühlen), begutachtete die "Strichplatzierung", freute sich über eine feste Oberlinie und wünschte sich bei einem Tier, dass es "etwas mehr Breite in den Sitzbeinen" haben müsse. Bei wieder einem anderen Tier wünschte er sich etwas "mehr Lendenstärke". Die südwestdeutsche Rinderschau findet im Zweijahres-Rhythmus auf dem Webenheimer Bauernfest statt.

Erstmals fand die Schau in diesem Jahr an einem Sonntag statt. Und das hat der Schau auch gut getan, denn das Publikumsinteresse war schon am frühen Sonntagmorgen sehr hoch. Das Webenheimer Bauernfest endet am heutigen Montag mit dem großen Musikfeuerwerk bei Einbruch der Dunkelheit. "Die Züchter wollen sich auch darstellen, ihre leistungsfähige Zucht präsentieren."

Wilhelm Remmers, Bezirkszüchter-

vereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar

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