KC Hassel Die Hasseler Narren tanzten auf den Tischen

Hassel · Getreu dem Motto „Immer uff Zack“ präsentierte der KC Hassel den Gästen eine Kappensitzung, die es tänzerisch und gesanglich in sich hatte.

 Zum Eröffnungsbild bei der Kappensitzung der Hasseler Karnevalclubs versammelten sich alle Garden.

Zum Eröffnungsbild bei der Kappensitzung der Hasseler Karnevalclubs versammelten sich alle Garden.

Foto: Cornelia Jung

Dass der Hasseler Karnevals­club laut Sessionsmotto „Immer uff Zack“ ist, konnte man am Samstag auf dessen Kappensitzung in der Eisenberghalle nicht nur bei den Gardetänzen sehen. Bereits zu Beginn verkündete Sitzungspräsident Rudolf Anstadt inmitten seines zu dieser Zeit noch weiblichen Elferrates eine Neuerung. Unter den vereinseigenen Akteuren, die sich auf der Bühne versammelt hatten, begrüßte er das Prinzenpaar Nathalie und Lukas. Noch bis ins vergangene Jahr hatten die Hasseler keinen närrischen Adel, doch was als Spaß anfing, bekam nun offiziellen Charakter.

„Was für ein Scheiß“, war nicht etwa die Meinung von Büttenredner Felix Scheck zu diesen beiden, sondern zum „schweren“ Beruf des Hotelfachmanns, den der Bierbach­er mit all seinen Tücken anhand eines Frauenkränzchens an einem Samstagnachmittag im Restaurant schilderte. Er konnte einem fast leid tun, mit welch gespielter Verzweiflung er die Unterschiede des Bestellvorgangs bei Männern und Frauen herausstellte. Der erste Showtanz des Abends kam von der Minigarde, die im Jahr der WM fahnenschwenkend einlief und zeigte, dass Fußballspieler tanzen und Rad schlagen können.

Auch für diese „goldische Gardemädchen“ sang Präsident „Randy“ sein Loblied auf alle seine Tanzmädels, denen er damit größten Respekt zollte. „Komm Mariechen tanz für mich, eine Fastnacht ohne dich, das würde niemals geh‘n“, reimte er, nachdem schon einige „hauseigene“ Garden und auch die Vizesaarlandmeisterin der Funkenmariechen ihre Auftritte hatten. Das Tanz-Medley der Mariechen sei einer der Höhepunkte des Abends, sagte Anstadt. Gleich fünf Mariechen zeigten, dass man nicht „nur“ Tänzerin, sondern vor allem Sportlerin sein muss. Vor dieser Leistung zog man in Gedanken den Hut. Den ließ die Jugendgarde auf, die diesmal einritt und tänzerisch präsentierte, welche Fähigkeiten ein „echter“ Cowboy mitbringt. Während es bei den Tänzern lief, beklagte sich die „Badenixe“ über die Crux mit ihrer Figur und die „Weinkönigin“ über die alkoholbedingten Schwankungen, die solch ein Amt mit sich bringe.

Danach kam der Auftritt von Stimmungsgarant Jens Wagner. Er lief Schlager singend über die Tische, auf denen schon einige seiner Fans standen, und brachte die Halle zum Kochen. „Der geht richtig ab“, waren sich die Gäste einig, die angesichts der geforderten Zugaben nichts dagegen einzuwenden gehabt hätten, wenn er in beiden Programmblöck­en aufgetreten wäre.

„Die Leute gingen bei ihm ab wie ein Zäpfchen, mein lieber Schwan“, stand Rudolf Anstadt noch einen Tag später unter dem Eindruck des Auftritts. Doch das war noch nicht alles an Höhepunkten, die es den ganzen Abend über bei den Hasselern gab. Ein weiterer Kracher waren die Cheerleader aus Saarbrücken, die sich nicht als „Erben“ der Pompons schwingenden Schönheiten sehen, die die Foot- oder Basketballer anfeuern. Bei den saarländischen Cheersportlern steht eindeutig der akrobatisch-sportliche Aspekt im Vordergrund. Ein Auftritt mit Wow-Effekt, der mit der Erkenntnis endete, dass die Hallendecke eindeutig zu niedrig war.

Anschließend ging die Juniorengarde auf Deutschlandreise, das Männerballett stach in See und die Aktiven vertanzten klassische Musik und postmodernen Punk unter dem Aspekt „Ist das Kunst oder kann das weg“. Rudolf Anstadt griff nun als Bestandteil des nach der Pause rein männlichen Elferrates noch einmal zum Mikrofon und sang als Pendant zum Gassenhauer „Denn ich bin nur ne kölsche Jung“ aus der Karnevalshochburg das dem KCH auf den Leib geschneiderte Lied „Denn ich will nur einen Hasseler Bu“. Und weil es so schön war, gab‘s noch einige Lieder obendrauf. Einmal in Feierlaune war es kein Wunder, dass sich dann hinterher wohl so mancher Fasebooze fragte „Wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag?“.

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