Die ganze Faszination des Chorgesanges

Hassel · Ein Geburtstagsgeschenk hatte der Bexbacher Schubert-Chor dem Protestantischen Kirchenchor in Hassel bereitet. Zu Ehren des 95-jährigen Bestehens gaben die Bexbacher ein Konzert unter dem Motto „Jauchzet Gott, alle Lande“.

 Der Bexbacher Schubert-Chor sang in der Protestantischen Kirche in Hassel. Foto: Jörg Martin

Der Bexbacher Schubert-Chor sang in der Protestantischen Kirche in Hassel. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

. Wenn man seinen Geburtstag feiert, ist es nahe liegend, Freunde einzuladen. Ist dieser Anlass ein 95-jähriges Wiegenfest und sind die Gäste ein Chor, der einem diese Feier gestaltet, wird das Ganze interessant. So geschehen am Sonntagnachmittag, als in der Protestantischen Kirche in Hassel der Bexbacher Schubert-Chor dem Protestantischen Kirchenchor Hassel zu dessen 95-jährigem Bestehen ein Konzert gab. Gleichzeitig als Muttertagskonzert veranstaltet, stand die Veranstaltung unter dem Motto "Jauchzet Gott, alle Lande".

Chormusikdirektor Paul O. Krick gelang es bereits vor dem eigentlichen Konzert, die Besucher für das Programm zu sensibilisieren. Er forderte dazu auf, den Einzug, zu dem sich der Chor "Laudate omnes gentes, laudate Dominum" ausgewählt hatte, mitzusingen. Eine Bitte, die auf offene Ohren stieß, da sich das bekannte Lied im Gesangbuch befand.

Die Bexbacher beeindruckten zu Beginn bei "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn" (Psalm 150). Anmutig zeigten sie wie Psalmvertonungen großer Meister interpretiert werden können. Auch bei Franz Schuberts "Im Abendrot", welches sowohl langsam als auch andächtig vorgetragen wurde, konnte man das Klangvolumen des Chors besonders gut erleben. "The Rose" ("Liebe ist wie wildes Wasser") von Amanda Mc Broom aus den Kehlen eines Männerchores zu hören, ist eine Seltenheit. Diesen populären Titel in Kombination mit ansprechenden Klavierklängen zu erleben, war ein Höhepunkt.

Auch "Look at the World" ("Schau auf die Welt und was uns umgibt") von John Rutter, welches phasenweise romantische Züge aufwies, ging in die gleiche Richtung. Neuere deutsche Gottesdienstlieder aus dem Zyklus "Singt dem Herrn ein neues Lied" stellten einen weiteren Schwerpunkt des Programms dar. Hier kommt man als Chor am Bonhoeffer-Klassiker "Von guten Mächten wunderbar geborgen" nicht vorbei. Auch der Block mit großen Gebetsszenen aus dem italienischen und deutschen Opern-Repertoire kam in Hassel mehr als gut an. Vor allem bei "Beglückt darf nun dich, o Heimat, ich schauen", den der Pilgerchor in Richard Wagners "Tannhäuser" singt, zeigte, was der Bexbacher Schubertchor in Klangvolumen zu bieten hat. Auch bei den Gospels und Spirituals unter dem Titel "Golgotha: Sie kreuzigten meinen Herrn" war dies nicht anders.

Selbst hier kommt man um einen Klassiker nicht herum. Nämlich um "Kum Bay ah, my Lord, kum ba Yah" von Otto Groll. Die Sänger hatten bei weiteren Spirituals den Text auf die seit über 25 Jahren bestehende Freundschaft zum Hasseler Chor entsprechend angepasst und lobten hier vor allem Urban Lehmann, den Vorsitzenden. Stehende Ovationen und Zugabe-Rufe waren da nicht verwunderlich.

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